Dienstag, 28. Juli 2009

Mein Haus, mein Auto, meine Legobahn

Im Moment sind ja, ich erwähnte es bereits, Schulferien. Das heisst alle Kinder des Landes haben frei und wollen beschäftigt werden (eine Staffelung der Schulferien wie in Deutschland in den verschiedenen Bundesländern, kennt man hier nicht). Und so kommt es denn auf Spielplätzen, Kinderfarmen, Vergnügungsparks, Schwimmbädern, Zoos und anderen Orten, an denen sich Kinder bevorzugt aufhalten, zu Kinderstauungen.

Heute zum Beispiel waren wir in einem eigentlich sehr schönem Naturschutzzentrum mit einem kleinen See, Tieren, hübschen Pflanzen. Eigentlich alles sehr beschaulich. Der Lärm auf dem Spielplatz jedoch war ohrenbetäubend. Gerangel, Gedrängel, Geschreie. Die drei großen Gs bei denen ich am liebsten die Flucht ergreife. Aber der kleine Autofanatiker wollte eben auch einmal die Rutsche herunterrutschen ("Biiiiiitte Mama") und was tut man nicht alles aus Mutterliebe. Wenn er denn schon mal will, denn normalerweise muss man ihn erst ein bißchen anschieben, dass er überhaupt mal auf den Spielplatz will. Also stürzte sich der kleine Autofanatiker mutig ins Kindergewimmel. Das Baby und ich ihm hinterher, denn ich wollte ihn auf keinen Fall aus den Augen verlieren. Schließlich war ich heute morgen Zeuge des folgenden Gesprächs zwischen großem und kleinem Autofanatiker geworden:

GA: Wo wohnst du denn?
KA: In meinem Haus.
GA: Ja, aber was ist denn das für eine Straße?
KA: Wo Mama und Papa und Baby wohnen.
GA: Aber die hat doch einen Namen die Straße?
KA (nun leicht verunsichert): Mein Haus?

Das arme Kind würde nicht mehr nach Hause finden, wenn ich ihn verlöre, oder wie sollte man mit der Beschreibung "Mein Haus" herausbekommen, wo er wohnen würde!

Überhaupt ist alles "Meins" in letzter Zeit. MEIN Bett (und das sind seiner Meinung nach alle Betten im Haus), MEIN Auto, MEIN Spielzeug, MEINE Mama. Nun frage ich mich, ist dies eine normale kindliche Phase, die irgendwann wieder vorbeigeht?

Oder ist es etwa eine Antwort auf das Aufwachsen zwischen zwei Kulturen? Wenn Engländer mit mir über Deutschland sprechen, fragen sie mich ganz folgerichtig "Wie ist es denn das bei euch?" und meinen damit Deutschland, denn schließlich bin ich eine Deutsche. Je länger ich in England lebe, umso weniger weiß ich jedoch "Wie das in Deutschland ist". Wenn ich nun in Deutschland bin, fragen mich Leute manchmal, wie ist denn das "bei euch in England", weil ich in England wohne. Und obwohl für mich England nicht "bei uns" ist, weiß ich die Antwort zu den Fragen, weil ich schon eine Weile hier wohne. Und vielleicht geht es mir irgendwann wie jenen Ex-Pats, die so lange im Ausland leben, dass sie dann nirgendwo mehr richtig zu Hause sind. In ihrem Heimatland sind sie Fremde geworden und in ihrem Gastland werden sie immer Fremde bleiben. Und wenn ich das schon verwirrend finde, vielleicht empfinden das meine Kinder ja dann auch so und des kleinen Autofanatikers Antwort darauf ist, dass alles "MEINS" ist.

Oder aber vielleicht ist es auch nur ein bereits testesterongesteuerter Kommentar der Sorte "Mein Porsche, meine Yacht, mein Supermodel."

Dienstag, 21. Juli 2009

Vom Ö,Ä, und Ü

Bekanntermaßen gibt es im Englischen keine Umlaute, weshalb es natürlich auch auf der Tastatur kein ÜÖÄ oder ß gibt. Jetzt hat mir ein netter Mensch verraten (Danke liebe Frau Mutter, ob es dafür wohl auch eine Dankeskarte gibt? Muss ich mal gucken!), dass man das Keyboard umstellen kann. Das habe ich gemacht und freue mich, diesen Blog nun mit üs, äs und ös anbieten zu können (das heißt, falls ich nicht vorher wahnsinnig werde, denn ich bin englische Tastaturen mittlerweile so gewöhnt, dass jedes Mal wenn ich z.B. ein z möchte, ein y erscheint, denn die Buchstaben sind vertauscht etc).

Ja 'ne Bahnfahrt die ist lustig

Vorige Woche waren wir für zwei Tage und zwei Nächte in Bath. Bath ist, wer sich in britischer Geografie nicht so auskennt, eine hübsche kleine Stadt im Nordwesten Englands. Charmant und beschaulich kommt Bath daher und ist irgendwie so ganz typisch englisch. Also typisch im Sinne von "good old England", was die Überschwemmung mit amerikanischen Touristen erklären dürfte. Man kann sich vorstellen, dass sich seit den Zeiten als sich Jane Austen in den Wandelhallen der römischen Bäder erging und ihre Heroinen erdachte, nicht viel geändert hat (mal abgesehen von den amerikanischen Touristen).

Unsere Reisegesellschaft bestand aus dem kleinen Autofanatiker, dem Baby, meiner Mutter, meiner Schwester, meiner Nichte (2) und mir natürlich. Drei Erwachsene und drei Kinder sind zuviel für ein Auto und daher fuhren wir mit dem Zug getreu dem Motto "Eine Bahnfahrt die ist lustig, eine Bahnfahrt die ist schön, ja da kann man was erleben...". Manchmal vermisse ich die Tage, wo ich mich einfach in den Zug setzen konnte und mich um nicht viel kümmern musste. Jetzt verlangt schon das Packen des Koffers mehrere Tage Planung und so füllte sich der Rucksack, der einst meine gesamte Habe für einen siebenmonatigen Trip beherbergte, für unsere zweitätige Reise bis oben hin.

Meine Mutter und Schwester, die extra aus Deutschland angereist waren, hatten jeweils ebenfalls einen großen Koffer und so machten wir uns auf mit drei kleinen Kindern, drei großen Taschen, drei kleinen Taschen und zwei Buggys. Eine Prozession. Fast hätte ich erwartet, dass Leute am Straßenrand stehenbleiben und uns zuwinken.

Nachdem bereits die Fahrkartenbeschaffung eine kleinere Odyssee gewesen war, die mehrere Stunden im Internet, das Anfahren von drei (ich wiederhole:DREI) verschiedenen Bahnhöfen und einem Anruf beim Kundendienst (irgendwo in Indien, Beherrschung der englischen Sprache eher weniger...) beinhaltete, schwante mir schon, dass die Fahrt selbst ein Erlebnis sein würde. Doch hier täuschte ich mich. Wir verpassten keinen Zug, alle fuhren pünktlich ab und kamen pünktlich an. Nun gut, einmal hatten wir einen Schreckmoment, als nämlich auf einem Bahnsteig unser Zielort plötzlich nicht mehr mitangezeigt wurde, drei Minuten vor Abfahrt. Die Bahnhofsangestellte auf dem Gleis, die wir (und einige andere Reisende) daraufhin leicht panisch befragten, wusste keine Auskunft aber alles wendete sich eine Minute vor Abfahrt noch zum Guten als sich herausstellte, dass der Zug in drei verschiedene Richtungen fahren würde und unser Zielort sehr wohl angefahren werden würde (so wir uns im richtigen Teil des Zuges befänden, was wir taten).

Und dann wäre da noch die Sache mit den Platzkarten. Man muss dazu sagen, dass wir die Platzkarten persönlich an einem Schalter kauften. Also wir alle, ich erinnere noch mal: drei Erwachsene und drei Kidner, drei ziemlich kleine Kinder um genau zu sein. Wie groß war also unser Erstaunen (und das der anderen Mitreisenden), als wir im recht vollen Zug feststellten, dass man uns Sitze im Ruhewagen zugeteilt hatte. Die Kinder waren erstaunlich lieb und man hätte fast geglaubt, sie könnten die grossen Schilder "Bitte hier ruhig sein, dies ist der Ruhewagen", die überall angebracht waren, selbst lesen. Aber auch liebe Kinder sind Kinder und obwohl niemand etwas zu uns sagte (dies ist England bitteschön, da geht es höflich zu), konnte ich die gerunzelten Stirnen und hochgezogenen Augenbrauen erahnen und ich lebe schon lange genug in England um die Macht der hochgezogenen Augenbraue zu spüren. Entsprechend gestresst fühlte ich mich und am Liebsten hätte ich ein Schild hochgehalten mit der Aufschrift "Ich weiss! Man hat uns die Platzkarten hier verkauft!"

Aber irgendwann war auch diese Zugfahrt zu Ende und Bath entschädigte für vieles und erinnerte mich auch mal wieder daran, warum es mich auf die Insel gezogen hatte und ich immer noch hier bin. Und damit meine ich nicht die Suche nach Mr Darcy aber schon so ein bißchen dieses Ideal von Jane Austens England, von Scones und cucumber sandwiches, von malerischen Cottages und von freundlichen Schaffnern und anderen Angestellten.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Danke Frau Kindergartenlehrerin

Wenn man in Deutschland eine Karte, sagen wir, zum Geburtstag kaufen moechte, dann geht man in einen Schreibwarenladen oder einen Buchladen und findet dann da einen Stand mit ungefaehr zehn Karten. Dann kann man sich aussuchen, ob man die Karte mit dem lustigen Spruch oder die mit dem Blumenphoto kaufen moechte. Fuer Menschen, die so schwer Entscheidungen treffen koennen wie ich, eine schoene Sache.
In England gibt es selbst in den kleinsten Einkaufsstrassen und -zentren noch einen Laden, in dem es nichts anderes gibt als Karten. Ich will gar nicht erst versuchen die Stunden zu zaehlen, die ich bereits vor Reihen voller Karten stand, weil ich mich nicht entscheiden konnte.
Die Englaender, so scheint es, schreiben sehr gern Karten und man kann sie fuer alle moeglichen Anlaesse kaufen. Vorige Woche entdeckte ich im Supermarkt jedoch einen mir bis dahin unbekannten Markt fuer Karten. Ein ganzer Stand war da voll mit Karten auf denen stand "Thank you teacher". Ich weiss nicht, ob das in Deutschland mittlerweile auch ueblich ist. Ich kann mich nicht erinnern, einem Lehrer jemals eine Dankeskarte geschrieben zu haben.
Nun geht der kleine Autofanatiker bekannterweise in den Kindergarten. Der Kindergarten, muss ich dazu sagen, ist eher so etwas wie eine Vorschule. Er ist naemlich taeglich nur von 9 bis 12 Uhr geoeffnet und hat Schulferien, wie jede andere Schule auch. Vorigen Freitag war der letzte Vorschultag vor den grossen Sommerferien.
Nachdem ich nun die Dankeskarten gesehen hatte und ich die Kartenschenkleidenschaft in meinem Gastland kannte, schwante mir schon, dass vielleicht auch im Kindergarten schon Karten ueblich sein koennten. Aber nun wollte ich natuerlich nicht als Einzige mit einer Karte auftauchen aber schliesslich auch nicht die Einzige ohne sein. Also fragte ich in der Schlange nach. Die eine Mutter, vielleicht nenne ich sie ab jetzt the bitch, meinte auf Anfrage ob das denn ueblich sei:
"Also das haengt wirklich gaaanz allein von dir ab."
"Naja, aber wie ueblich ist das denn?"
"Na, das haengt wirklich gaaaaaaaanz allein von dir ab."
Ah ja, daaaaanke fuer die nette Hilfe. Eine andere Mutter erbarmte sich jedoch meiner und versicherte mir, dass die meisten schon was mitbringen wuerden.
Auf diese Weise waren wir bestens geruestet fuer den letzten Tag. Wir hatten eine huebsche kleine Karte fuer alle Mitarbeiterinnern gekauft und der kleine Autofanatiker hatte noch ein paar Kuesschen draufgemalt. Der letzte Tag konnte kommen, wir wuerden nicht aus dem Rahmen fallen. Dachte ich. Bis ich die Praesentkoerbe, Weinflaschen und Kuchen bei den anderen Eltern sah. Und einzelne Karten fuer alle Mitarbeiterinnen. Da frage ich mich, was gibt es dann erst in den richtigen Schulen fuer die Lehrer? Diamanten und Autos?
Aber wartet, zu Weihnachten werden wir mit selbstgebackenen Lebkuchen mithalten. Mit Namensaufschrift in Zuckerguss fuer alle, sogar fuer den Milchmann.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Der NHS, Paracetamol und die Schweinegrippe

Jeder Auswanderer hat sicher etwas anderes, was er aus der Heimat vermisst. Wuerde man jedoch eine Umfrage unter Deutschen in England zu diesem Thema veranlassen, bin ich mir ziemlich sicher, dass das deutsche Gesundheitswesen bei vielen recht weit oben stehen wuerde. Das staatliche englische Gesundheitswesen, der National Health Service (NHS), ist beruehmt und beruechtigt fuer, im Vergleich zu deutschen Verhaeltnissen, zum Teil katastrophale Zustaende.
Fairerweise sollte man festhalten, dass der NHS allen eine Grundversorgung zusichert und ich persoenlich bis jetzt zumeist einigermassen gute Erfahrungen gemacht habe, wenn man einige anfaengliche Befremdlichkeiten ueberwunden hat, wie z.B. die Tatsache, dass man mit Kindern grundsaetzlich zum Hausarzt und nicht zum Kinderarzt geht, auf den Neugeborenenstationen junge Muetter meist zu sechst in einem Zimmer liegen (da verwundert es nicht, dass die Entlassung in der Regel nach einem Tag erfolgt), Verhuetungspillen von Krankenschwestern verteilt werden und die Kindervorsorgeuntersuchungen (von denen es ohnehin nur zwei gab)kuerzlich in weiten Teilen des Landes abgeschafft wurden.
Jeder den ich kenne, kann mindestens eine Geschichte zum besten geben. Sei es der Bandscheibenvorfall, der mit Paracetamol behandelt wurde, der Krebsverdaechtige, der 9 Monate auf einen Termin mit dem Spezialisten warten musste oder die Geburt, die auf dem Gang stattfand, weil kein Kreissaal frei war.
Und obwohl ich nun dachte, ich haette schon einiges an Berichten vom NHS gehoert und so leicht, wuerde mich nichts mehr schocken, hoerte ich doch gestern staunend und leicht unglaeubich eine Radiowerbung vom NHS, die im wesentlichen besagte "Falls Sie denken, Sie koennten mit der Schweinegrippe infiziert sein, bitte gehen sie nicht zu ihrem Hausarzt. Kaufen Sie sich stattdessen ein paar nicht rezeptpflichtige Medikamente aus der Apotheke." Bitte?
Aha, dachte ich, vielleicht habe ich das falsch verstanden mit der Epidemiegefahr und googelte spasseshalber Schweingegrippe im deutschen Web. Und bereits die erste Website zum Thema enthielt die Mitteilung, dass man bei Verdacht unbedingt den Arzt aufsuchen sollte.
Aber ich bin kein Spezialist wenn es um Medizin geht und vielleicht verlaufen ja Grippewellen in Deutschland anders als in England. Oh, ich musste gerade niesen. Wahrscheinlich Zeit fuer ein bisschen Paracetamol.

Freitag, 3. Juli 2009

Ein Kreisverkehr kommt selten allein

Seitdem ich eine Mutter bin, gibt es so einige Sachen, die mich ploetzlich mit Unbehagen erfuellen, die ich vorher ganz unbekuemmert tat. Ich habe schon von anderen Muettern gehoert, die nach der Geburt Flugangst bekamen. Bei mir ist es das Auto fahren. Als wir noch in London wohnten, haette ich deshalb auch niemals freiwillig vorgeschlagen, mal eben eine Runde mit dem Auto zu drehen um in den Supermarkt zu fahren. Da schleppte ich schon lieber alles (Rucksack, Taschen und meist quengelndes Kind) und nahm den Bus.

Mit dem Umzug aufs Land blieb mir keine Wahl. Ploetzlich gab es keinen Bus mehr, der in den Supermarkt fuhr, keinen Tante-Emma-Laden in Laufnaehe und den Bahnhof auch nur umstaendlich zu erreichen.
Meine erste Autofahrt auf dem englischen Land fand irgendwann im letzten Herbst statt. Teilnehmer dieser ersten historischen Fahrt waren:

- ein grosser Autofanatiker; schreiend: "Was machst du mit meinem Auto???!!!"

- ein kleiner Autofanatiker; schreiend: "Papa soll Auto fahren."

- ein Baby; schlafend

- ich; schreiend, ohne verstaendliche Worte

Danach hielt ich es fuer angemessen, ein paar Fahrstunden mit einem neutralen Fahrlehrer zu nehmen. Die erste Fahrstunde; ich biege gutgelaunt (da niemand im Auto schreit) aus unserer Ausfahrt auf die Strasse. Der Fahrlehrer fragt sehr ruhig:

"Und, auf welcher Strassenseite fahren wir in diesem Land?"

Ich wechsle schweigend die Strassenseite...

An die sozusagen falsche Strassenseite habe ich mich nach den ersten Startschwierigkeiten schnell gewoehnt, auch dass Gangschaltung und Handbremse nun mit der linken Hand bedient werden wollen, ist kein Problem (merke: Bremse und Gas aendern ihre Position nicht!) aber mit einigen englischen Strassenverkehrsbesonderheiten dauert es etwas laenger.


Da ist zum Beispiel die Tatsache, dass Englaender grundsaetzlich auf der Autobahn die mittlere Spur benutzen. Ich suche bis heute das Schild, auf dem steht "Das Benutzen der linken Spur ist nur fuer LKWs erlaubt; PKWs haben diese Spur tunlichst zu meiden."

Und dann natuerlich der Kreisverkehr. Es gibt sie in allen Groessen und Formen, mehrspurig und wenigerspurig, mit Ampel und ohne. Kann sich noch jemand an den Film "Hilfe, die Amis kommen" mit Chevy Chase erinnern. Falls nicht hier die Kurzzusammenfassung: Eine amerikanische Familie gewinnt eine Reise nach Europa und jedes Land, das sie bereisen, wird voller Klischees dargestellt. Mir ist vor allem eine Szene erinnerlich: Familie Griswold verbringt einen ganzen Tag in London auf einem roundabout. Immer wieder rundherum.
Mein liebster Kreisverkehr ist der mini-roundabout. Ich nehme an, Englaender muessen ihre Kreisel sehr lieben. Warum sonst sollte jemand auf die Idee kommen, auf einer ganz gewoehnlichen Hauptstrassenkreuzung mit einer Nebenstrasse einen Kreis auf die Strasse zu malen. Gleich bei uns in der Naehe gibt es so einen Miniaturkreisverkehr. Aus der Strasse von rechts habe ich da noch nie jemanden kommen gesehen. Aber statt nun geradeaus an der unbelebten Nebenstrasse vorbeizufahren, muessen alle Autos einen kleinen Schlenker fahren.
Warum das so ist, ist mir zwar nicht ganz einleuchtend aber ich versuche das mit den Augen des kleinen Autofanatikers zu sehen. Der findet Schlenker auf der Strasse naemlich toll. Besonders wenn man dabei singt. Und jetzt alle (auf die Melodie von "The wheels on the bus go round and round"): "Der Kreisverkehr geht rundherum, rundherum, rundherum."

Nachtrag: Was Grosse von Kleinen lernen koennen

Gestern fiel mir noch ein weiterer Punkt auf meiner Liste des letzten Posts auf, deshalb moechte ich heute hinzufuegen:

5. Direktheit - gestern naemlich war unsere Nachbarin mit ihrer 3-jaehrigen Tochter bei uns zum Spielen. Nach einer Weile bettelte diese "Kann ich biiiiitte das Schlafzimmer vom kleinen Autofanatiker sehen." Sie wurde zwar von ihrer Mutter geruegt, dass das doch unhoeflich waere und ich will mich auch keinesfalls gegen Hoeflichkeitserziehung aussprechen, verbringe ich doch selbst viele Stunden taeglich damit, aber mal ganz ehrlich - wie gern haette ich bei unserem Besuch bei den Nachbarn auch mal gesagt "Kann ich jetzt bitte mal eure Schlafzimmer sehen? Ich kann immer nur die eine Ecke von unserem Haus aus erkennen."