Dienstag, 25. August 2009

Alle Jahre wieder...

Wer beim Lesen des Titels sofort angefangen hat, im Kopf (oder auch laut) ein Adventslied zu singen, der ist schon beim richtigen Thema dieses Posts angekommen. Doch "Halt" höre ich jemanden rufen, es ist doch erst August. Draußen scheint die Sonne obwohl es bereits Abend ist, am Tag schwitzen wir, wenn wir uns im Freien bewegen und man ist sich seinen Nachbarn sehr nahe, weil die Fenster ständig offen sind. Was soll denn da das Gerede von Weihnachten? Nun, geneigte Leserinnen und Leser, ich stimme dem völlig zu. Ich bin schließlich nur ein naiver Konsument, der nichts von Betriebswirtschaftslehre versteht, denn auch wenn mir das noch nicht so klar war: wir befinden uns bereits im Weihnachtsgeschäft. Die erste Weihnachtsecke bei Selfridges, einem der großen Warenhäuser in London, wurde bereits gesichtet. Im August. Bei 30 Grad im Schatten. Mir tun ja die Verkäuferinnen in der Weihnachtsabteilung leid, die für fünf Monate "Jingle Bells" hören müssen.
Wie soll ich denn da meinen Kindern beibringen, dass man auch mal auf etwas Warten muss? Wenn es diesen Drang gibt, dass immer alles eher beginnen muss. Kann denn niemand mehr etwas erwarten?
In der Mütter- und Kleinkindszene ist das ja schon schlimm genug. Am Wochenende las ich gerade einen Artikel über Kurse für Naturwissenschaften, afrikanisches Trommeln und Weltpolitik für Zweijährige! Immerhin ging es darin um New York. Aber die Ostküste Amerikas und die Westküste Europas scheinen bei Trends ja oft sehr nahe beieinander zu liegen.
Und überhaupt in England. Da schickt man die Kinder bereits mit 4 in die Ganztagsschule. Nützen tut es nichts. Die englischen Kinder sind keineswegs klüger als andere kleine Europäer, die erst mit 6 oder 7 die Schule beginnen. Aber das Schulalter hier ist eines meiner großen Reizthemen, da möchte ich jetzt gar nicht erst damit beginnen. Da hole ich mir lieber eine Kerze und ein Räucherkerzchen aus meiner Weihnachtskiste und fange schon mal an, mich aufs Weihnachtsfest vorzubereiten.

Dienstag, 18. August 2009

Glotze glotzen oder lieber doch nicht?

In letzter Zeit war es etwas ruhig auf meinem Blog. Das lag zum einen daran, dass wir in Deutschland zum Sommerurlaub waren. Das lag aber auch daran, dass ich vor unserer Abreise ein paar Tage krank war. Am ersten Tag ging es mir richtig schlecht und ich wollte nur schlafen. Also wurden die Kinder samt großem Autofanatiker zu den englischen Großeltern verschickt und ich konnte mich daheim mal so richtig ausruhen. Am zweiten Tag ging es mir auch schon ein bißchen besser. Nicht gut genug um das Bett zu verlassen aber gut genug um den Tag vor dem Fernseher zu verbringen.
Ich weiß nicht, ob es ein Land gibt, in dem das Tagesfernsehprogramm von besonders hoher Qualität ist. Ich bezweifle das ja. Verbürgen kann ich mich jedoch dafür, dass Großbritannien auf jeden Fall nicht zu einem solchen Land gehört.
Der große Autofanatiker liebt natürlich nicht nur Autos sondern alles was mit Technik und solchen Dingen zu tun hat. Der Fernseher ist entsprechend groß und die Programmauswahl ausreichend. Sollte man meinen. Nachdem ich jedoch die gut 200 Programme alle einzeln durchsucht hatte, konnte ich wirklich nichts finden, was ich gern gesehen hätte.
Am Ende entschied ich mich für eine Hauskaufsendung. Die Engländer scheinen diese Art Sendung zu lieben, denn es gibt sie zuhauf. Entweder geht es darum, dass ein Makler ein Haus für ein bestimmtes Budget finden soll, gern auch im europäischen Ausland (wobei sich das auf Spanien und Frankreich beschränkt) oder dass ein Haus verkauft werden soll und die Moderatoren der Sendung dann den Hauseigentümern beim Umbau für möglichst gewinnbringenden Verkauf helfen sollen. In meinem Fall sah ich ein Programm, in dem ein Paar ein Haus kaufen wollte und sich nicht entscheiden konnte, ob es sich eines im guten alten England kaufen sollte (vielleicht ein Cottage oder doch vielleicht lieber ein etwas größeres Häuschen im Grünen oder lieber eine Stadtwohnung) oder im spanischen Ausland (vielleicht eine kleine Finca oder mitten in der Stadt oder ein Bungalow etwas weiter draußen dafür mit Blick aufs Meer). In dem einen waren die Schlafzimmer zu klein, im anderen gab es keinen Kamin, das Dritte war wiederum zu weit ab vom Leben. Noch jemand da? Hallo? KLingt langweilig? Nun, ich enthalte mich eines Kommentars.
Und dann erst die Werbung. Was soll man da nicht alles retten. Von einem Esel über Pandabären bis hin zu Vögelchen war im Tierbereich eigentlich alles vertreten und wenn man denn spendewillig ist und vielleicht nicht weiß, wie man das denn bezahlen soll, dann helfen sicher die Werbesendungen zum Themenkreis Kredit aufnehmen/ Geld leihen.
Es war nicht gerade gesundheitsförderlich und nach einer Stunde hatte ich genug und vertiefte mich stattdessen in ein Buch, so dass es mir am nächsten Tag auch gut genug ging, um nach Deutschland zu fliegen.