tag:blogger.com,1999:blog-53627677655611377912024-02-07T06:26:04.185-08:00Mit Schirm, Charme und WindelnJulia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.comBlogger207125tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-17560872960191565112016-12-14T04:06:00.000-08:002016-12-14T04:26:44.568-08:00Advent, Advent, die Mama brennt (nicht mehr)<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEguONLMFCki4j_qAquP6TFpp_D8_bg9FBKKT1Ft_atcd2FotwsnPuBk8Q9j7dkqVCze34qveWHJPR0GmlxT9Ag0bD_PxBDitZKxg6li1oDwSfDxGVSX5G4C2UrYpyVyybfEvc6rx8K-i28/s1600/WP_20161205_13_00_23_Pro.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEguONLMFCki4j_qAquP6TFpp_D8_bg9FBKKT1Ft_atcd2FotwsnPuBk8Q9j7dkqVCze34qveWHJPR0GmlxT9Ag0bD_PxBDitZKxg6li1oDwSfDxGVSX5G4C2UrYpyVyybfEvc6rx8K-i28/s320/WP_20161205_13_00_23_Pro.jpg" width="180" /></a></div>
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Jetzt ist sie also wieder da, die schönste Zeit des Jahres. Advent. Voller Besinnlichkeit und, hm, ja. In meiner Erinnerung an meine Kindheit sassen wir im Advent oft am Nachmittag daheim, haben die Kerzen angezündet, Lieder gesungen und Geschichten vorgelesen. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Eine Tradition, die ich natürlich auch gern meinen Kindern mitgeben wollte. Früher, als ich noch so schöne Pläne hatte. Unsere Adventszeit lief dann so ab:</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ich: "Kommt Kinder, wie machen mal die Kerzen an und dann lesen wir was vor."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Kind 1: "Vielleicht später, ich will hier nur noch kurz das Level beenden."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Kind 2: "Jetzt bin ich aber dran mit X-Box-spielen." Will ihm die Fernbedienung aus der Hand reissen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Kind 1: "Gar nicht." </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Sie prügeln sich eine Weile.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ich habe dann doch mal die Kerzen angemacht und beginne zu singen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Kind 1: "Psst, sei leise."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Kind 2 beginnt mit den Kerzen zu spielen und erklärt dann, dass das total langweilig sei.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Nicht ganz der gemütliche Adventsnachmittag, den ich den Kindern vermitteln wollte. Aber ich bin ja lernfähig. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Dieses Jahr habe ich es einfach erst gar nicht versucht. Die Kerzen bleiben aus, das Liederbuch zu und das Vorlesen gibt es vorm Einschlafen, wie an jedem anderen Tag auch. Stattdessen habe ich mich endlich der Realität gestellt. Und die Realität ist nun einmal so, dass der Advent stressig ist. Stressiger als jeder andere Monat des Jahres. Geschenke wollen gekauft und eingepackt werden, Karten geschrieben, jedes Kind und jeder Klub haben mehrere Weihnachtsfeiern, Weihnachtskonzerte, Schulbasare. Und könnten wir mal eben noch kurz vor Jahresende? Und das auch noch? Das alles neben den ganzen normalen Sachen natürlich. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Vor ein paar Jahren noch habe ich mich wegen dieser Diskrepanz zwischen der Vorstellung, wie ein schöner Advent aussehen sollte und der Realität, wie es tatsächlich war, oft schuldig gefühlt. Inzwischen habe ich begriffen, dass für einen erfolgreichen Dezember vor allem drei Dinge nötig sind:</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">1. Die Erkenntnis, dass es ein voller Monat ist. Augen zu und durch. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">2. Die Ansprüche an sich selbst so niedrig wie möglich halten. Ein selbstgebastelter Adventskalender mit täglicher Schatzsuche? I don't think so!</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">3. Glühwein, Glühwein und noch mehr Glühwein.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ist es schade, dass meine Kinder eines Tages keine Erinnerung an die besinnlichen Adventsnachmittage haben werden, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne? Vielleicht schon. Aber zumindest müssen sie sich auch nicht daran erinnern, wie Mama regelmäßig am Weihnachtstag einen Nervenzusammenbruch hatte, weil sie so fertig war. Und solange meine Kinder wissen, dass es bei Weihnachten um das Kind in der Krippe geht und nicht um Geschenkberge, habe ich mein Erziehungsziel nicht ganz verfehlt. Auch ohne Geschichten im Kerzenschein. In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten alle zusammen!</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
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<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<br />Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-80318077747341930492016-11-07T13:31:00.000-08:002016-11-07T13:31:14.901-08:00Der Spass mit der zweisprachigen Erziehung<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Es ist ja so, dass in unserer Familie zwei verschiedene Sprachen gesprochen werden. Also mindestens. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, dass wir noch wesentlich mehr verschiedene Sprachen sprechen und keiner den anderen versteht. Da sprechen Mann und Frau aneinander vorbei. Da sprechen die Eltern und die Kinder scheinen es einfach nicht zu verstehen. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Wie zum Beispiel der Satz: "Kannst du jetzt bitte mal deine Zähne putzen." </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Der scheint regelmäßig in einer ganz fremden Sprache von mir zu kommen, denn der wird eigentlich fast nie verstanden. Sagt der Grosse doch gestern abend tatsächlich zu mir, als ich verzweifelt rufe: "Das muss ich doch jetzt bestimmt nicht NOCH einmal sagen?!" </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Wieso? Du hast das doch erst zwei mal gesagt?"</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">ERST ZWEI MAL?????? Da war ich für einen Moment gar keiner Sprache mehr mächtig.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber um noch einmal auf die zwei eigentlichen Sprachen - also Deutsch und Englisch - zurückzukommen. Seitdem die Kinder in eine internationale Schule gehen, muss ich feststellen, dass zwei Sprachen für ein Kind ja noch recht wenig sind. Mir reicht es. Auch so kommt es bei uns schon oft genug zu babylonischer Sprachverwirrung. Ganz besonders, wenn ein Kleinkind mit dem Sprechen beginnt und der Engländer kein Deutsch versteht. Da kann er schon mal erstaunt gucken, wenn die kleine Prinzessin aufgeregt in den Besteckkasten deutet und ein "mess" (eine Unordnung) entdeckt haben will. "Was ist denn hier nicht aufgeräumt?" fragt er dann ganz ungläubig. Dabei will sie nur ein Messer haben.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Und es gibt auch hübsche Wortschöpfungen von ihr, wie zum Beispiel der "Rainbogen", die man im Duden lange suchen muss. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Im Gegensatz zu den zwei Älteren hatte der Kleine es erst lang abgelehnt, überhaupt Deutsch zu sprechen. Und ich bin zunehmend in diese Falle getreten, die sicher viele kennen, die lange im Ausland leben: Irgendwann ist die Gastsprache einfach eher abrufbar als die Muttersprache, ganz besonders, wenn das Kind immer und immer wieder in der anderen Sprache antwortet. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Erst in diesem Sommer in Deutschland, kurz vor seinem 5. Geburtstag, fing er mit dem Deutschen an. Ohne sich dessen vielleicht überhaupt bewusst zu sein. Jetzt geht er auf eine deutsche Schule. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Aber ich will nicht in die deutsche Schule." beschwert er sich auf Englisch.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Warum denn nicht?"</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Ich nicht spreche deutsch."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Aber das hast du doch jetzt gerade auf Deutsch gesagt."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Oh, really???"</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber die Erfolgserlebnisse sind noch klein. Diese Woche erklärte ich ihm etwas in meiner Muttersprache. Er schaute mich ernst an und meinte dann (auf Englisch): "Ich weiss, dass du Deutsch sprichst, aber ich verstehe einfach nicht, was du sagst."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Zweisprachige Erziehung ist ein langwieriges Projekt. To be continued.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-38454646934140404352016-10-18T05:17:00.002-07:002016-10-18T05:19:10.961-07:00Eine Tasse Tee hilft immer<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhejzOm0ZM105ILe3PStVt3chSYrXpeE1OEtTxd46TMUIvzPZBeizxHmWurBX9wiG_cr2pNZ8A4Zs3ex2lDT71chVKqsXCVeiHWIQoBWzrUa5BRRIcH4lHoPwlvYaIP5CBCn38DHR4RH1E/s1600/WP_20161018_12_23_51_Pro.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhejzOm0ZM105ILe3PStVt3chSYrXpeE1OEtTxd46TMUIvzPZBeizxHmWurBX9wiG_cr2pNZ8A4Zs3ex2lDT71chVKqsXCVeiHWIQoBWzrUa5BRRIcH4lHoPwlvYaIP5CBCn38DHR4RH1E/s320/WP_20161018_12_23_51_Pro.jpg" width="180" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr>
</tbody></table>
<span style="text-align: justify;"><span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir hatten vorige Woche so eine Woche, wo man am Montagabend nicht glauben kann, dass es immer noch nicht wieder Wochenende ist. Aber zumindest hat man was zu erzählen. Es begann damit, dass der Mittlere plötzlich nicht mehr laufen konnte und über Schmerzen im Bein klagte. Also sind wir am Montagmorgen zum Arzt gegangen. </span></span><br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Der meinte, nicht ganz hilfreich: "Versuch doch mal zu laufen, auch wenn es weh tut." Der Mittlere versuchte es gehorsam und fiel ohnmächtig um (wachte aber liegend gleich wieder auf). </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Arzt, immer noch nicht wirklich so ganz hilfreich: "Ist nicht so schlimm, der ist nur von den Schmerzen ohnmächtig geworden." Ach so???? Na dann ist es ja gut. Brauche ich mich ja jetzt nicht weiter aufzuregen. Habe ich dann aber doch. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Jetzt wollte der Arzt offensichtlich auch noch mal was hilfreiches tun und es fiel ihm das ein, was allen Engländern in allen (schwierigen) Lebenslagen einfällt: "Wollen Sie vielleicht eine Tasse Tee?" Aber ich fürchte, man muss schon englische Gene haben, um von der Tasse Tee beruhigt und getröstet zu werden. Ich bin dann lieber mit dem Mittleren ins Krankenhaus gefahren. Es schien mir naheliegender als eine Tasse Tee. Trotzdem beneide ich die Engländer ein bisschen um ihren Glauben an die Macht der vollen Teetasse. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Im Krankenhaus - und das muss auch mal gesagt werden - waren alle ganz wunderbar. Das englische Gesundheitswesen hat so einen schlechten Ruf, dass man es fast gar nicht erwartet, aber die Behandlung dort war effizient, gründlich, schnell und das Personal war ohne Ausnahme rührend um uns besorgt (auch ganz ohne Tee). Von der Ärztin bis hin zur Spielassistentin, die nur dafür angestellt ist, kleine Patienten zu unterhalten und bei Untersuchungen von den Schmerzen abzulenken, hätten wir uns keine bessere Betreuung wünschen können. Die Krankheitsursache war übrigens am Ende gar nicht dramatisch: Der Mittlere hat Hüftschnupfen, das heisst, er hatte Wasser in der Hüfte. Nach ein paar Tagen konnte er wieder richtig gut laufen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber das war noch nicht alles in der letzten Woche. Noch eine lustige kleine Geschichte mit den Engländern möchte ich euch erzählen. Am Samstag, zum krönenden Abschluss der Woche, hatte ich dann noch einen Platten im Auto (das war jetzt noch nicht der lustige Teil). Der lustige Teil der Geschichte war auch nicht, dass eine Nachbarin von uns etwa 5 Minuten nach mir an eben just dieser Stelle ebenfalls ihren Reifen kaputtmachte und wir dann gemeinsam auf der Strasse standen. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Nein, der Dialog mit dem Mann vom Abschleppwagen trieb mir die Lachtränen ins Auge (die ich mir aber unterdrücken musste): "Woher kommen Sie denn?" </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich: "Aus Deutschland."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Er: "Ja, ja, das höre ich schon, aber woher denn genau?"</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich: "Aus Ostdeutschland."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Er: "Ach wirklich? Ich hätte jetzt gedacht aus Österreich, Sie klingen so."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich: ????????? </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Mir ist zwar schon eine ganze Weile klar, dass für nicht wenige Engländer der europäische Kontinent ein grosses Mysterium ist, aber hatte sich jetzt wirklich noch nicht herumgesprochen, dass Deutschland und Österreich zwei getrennte Länder sind?! Aber wie gesagt, zumindest hat man was zu erzählen. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-23007428081599640272016-09-29T04:58:00.000-07:002016-09-29T04:58:28.273-07:00Erste Schultage: Hilft etwas gegen Tränen?<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Kleine hat ja nun mit der Schule angefangen. Den ersten Tag (2 Stunden) ging er noch ganz gern. Auch den zweiten Tag (wieder 2 Stunden). Am dritten Tag (nach dem ersten Wochenende) ging er noch ganz fröhlich in die Schule. Das war der erste volle Tag mit Mittagessen und allem. Schulschluss: 15.15 Uhr. Am vierten Tag hatte er dann keine Lust mehr.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Ich mag die Schule jetzt doch nicht so."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Kannst du mich nicht vorm Mittagessen abholen?"</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Ich will jetzt gar nicht mehr in die Schule gehen." Der Mittlere darauf ganz hilfreich: "Ja, ich finde Schule auch doof."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">"Heute gehe ich aber ganz sicher nicht in die Schule."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Tränen wurden jeden Tag mehr. Am Freitag klammerte er sich schliesslich an mein Bein und musste von der Lehrerin abgelöst werden. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Also tat ich, was man heute eben so tut. Ich googelte das Problem. Und fand einen Artikel von Experten mit einigen Tipps. Haben sie uns geholfen? Na, schauen wir mal:</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">1. Tipp: Keine Panik, mit der Zeit wird es bei den allermeisten Kindern besser. - Würde ich auch so sehen, aber wenn das Kind weint, möchte man gleich etwas machen und nicht erst in ein paar Wochen. Seit dieser Woche kann ich nun bestätigen, dass es mit der Zeit auch bei dem Kleinen besser geworden ist. Tränen gibt es in der 4. Woche fast keine mehr.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">2. Tipp: Das Kind und seine Sorgen ernst nehmen. - Ich verstehe zwar den Gedanken, aber zu viel Mitleiden tut keinem gut. Deshalb gibt es beim Engländer weniger Tränen, als wenn ich ihn in die Schule schaffe. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">3. Tipp: Lassen Sie sich von der Schule einen Stundenplan geben, damit das Kind jeden Tag weiss, was es erwartet (Stundenpläne sind hier in England sonst nicht üblich). - Das hat dem Kleinen tatsächlich auch geholfen, allerdings nicht mit dem Stundenplan sondern dem Essenplan (sein grosses Problem war auch das Mittagessen in der Schule). </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">4. Tipp: Fragen Sie Ihr Kind nach der Schule, welche positiven Dinge in der Schule am Tag passiert sind. - Hmmmm, die Antworten, die ich bekomme sind "Ich weiss nicht, keine Ahnung, habe ich vergessen." Hat bei uns also nicht so gut funktioniert.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Was hat nun wirklich geholfen? Von allem ein bisschen und dazu noch die gute alte Bestechungsmethode ("Wenn du die ganze Woche nicht weinst, gehen wir am Samstag in den Spielzeugladen.") und die gute alte Ablenkungsmethode (wirklich, hilft nicht nur im Trotzalter, wer auf dem Weg zur Schule mit dem iPad spielen darf, kann sich nicht in seine Schulangst reinsteigern, haben wir dann am Ende aber nur einmal gemacht, weil ihm leider auch schlecht geworden ist...).</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<br />Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-67572365535836924222016-09-22T12:20:00.001-07:002016-09-22T12:20:46.467-07:00Zeitfresser<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQL2Nmw5Vv6debcIYMGpC2ioLVsxltmZeS0ntXbKBYNuplVJmiGjsbu7wDZ3XLKNmNd9ek80zO7Bl91bUHxpwnRargDR7XZEOvyUCewK0CRbBDXPcqSUJyWICkuYGXxa2sOjPtJw5w4LU/s1600/DSC_0621.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="214" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQL2Nmw5Vv6debcIYMGpC2ioLVsxltmZeS0ntXbKBYNuplVJmiGjsbu7wDZ3XLKNmNd9ek80zO7Bl91bUHxpwnRargDR7XZEOvyUCewK0CRbBDXPcqSUJyWICkuYGXxa2sOjPtJw5w4LU/s320/DSC_0621.JPG" width="320" /></a></div>
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Also na gut, um jetzt noch mal auf diese lange Pause zurückzukommen. Ich bin da nicht ganz ehrlich gewesen. Natürlich kann ich alles auf die kleine Prinzessin schieben. Aber als sie knapp 2 Monate alt war, ist etwas passiert, was für den Fortbestand dieses Blogs noch dramatischer war. </span><br />
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich habe mir ein Smartphone angeschafft.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Eigentlich wollte ich nie ein Smartphone. Ich hatte da so eine dunkle Vorahnung. Die auch irgendwie richtig war. Aber dann ging mein altes Handy kaputt und mein Vertrag lief aus. Der Verkäufer, der schlaue Fuchs oder gemeine Hund, je nach Betrachtungsweise, hatte im Marketingseminar offensichtlich gut aufgepasst. "Du, diese alten Telefone mit Tasten, die gibt es bald gar nicht mehr. Die gibt es dann nur noch für die ganz alten Leute." Die ganz alten Leute??? Das konnte ich selbstredend nicht auf mir sitzen lassen. "Und Du, so ein Smartphone ist auch ganz einfach zu bedienen. Kann sogar ich." Ok, den letzten Satz hat er nicht wirklich gesagt. Aber er zeigte mir das funkelnde Teil, wischte einmal in die Richtung drüber, dann noch mal mit dem Finger runter, es blinkte und glitzerte und das war's. Schöne neue Welt. Ich war verloren.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Es hat nicht lange gedauert. Wirklich nicht. Was habe ich nur vorher mit meiner ganzen Zeit gemacht?! Abendessen kochen für die Kinder? Ach, nur noch mal schnell Facebook checken. Ruft da gerade eines von den kleinen Lieblingen nach mir? Ich komme gleich, nur noch kurz Piano Tiles zu Ende spielen, bin kurz vorm persönlichen Rekord!</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber jetzt habe ich mich mittlerweile viel besser unter Kontrolle und kann mich wieder voll auf den Blog konzentrieren. Moment, war das gerade eine WhatsApp-Nachricht? Muss ich nur noch mal ganz kurz beantworten...</span></div>
<br />
<br />Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-31662106641579792932016-09-13T06:25:00.001-07:002016-09-13T06:25:55.036-07:00Erziehungsziel Bestechung<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhljD6MfQTh1cQy6lx9qeRre7Tkfokz6Sgbc8SYm7fPcMXuMKdndEpleRkHhMItx0bCRLM5qcymtGJCoaL1xAz_ZwjJOFTNOXNLDY9ndvd8Nir9vaKQ9Zmsx8WbquB8H8UVRgnZmRGm0Z0/s1600/DSC_0622.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="214" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhljD6MfQTh1cQy6lx9qeRre7Tkfokz6Sgbc8SYm7fPcMXuMKdndEpleRkHhMItx0bCRLM5qcymtGJCoaL1xAz_ZwjJOFTNOXNLDY9ndvd8Nir9vaKQ9Zmsx8WbquB8H8UVRgnZmRGm0Z0/s320/DSC_0622.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Eine Schultüte ist eigentlich auch Bestechung.</td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
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</div>
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</div>
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</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;"></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;">Es ist ja so: Nach reichlich 10 Jahren Erfahrung in der Kindererziehung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man im Wesentlichen drei Möglichkeiten hat, um seinen Kindern den eigenen Willen <strike>aufzuzwingen</strike> zu vermitteln.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;">Erstens: Man überzeugt mit guten Argumenten. Wenn man aber dann zum hundertsten Mal erklärt hat, dass die bösen Zahnmännlein die Zähne kaputt machen und die Zahnbürste immer noch trocken bleibt, ist man ganz schnell bei der zweiten Möglichkeit.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;">Zweitens: Androhung von Strafen. Ja, die Wirksamkeit wird von Experten gern immer wieder angezweifelt, aber die möchte ich dann bitte mal zu uns einladen. "Wenn ihr jetzt nicht gleich die Zähne putzt, gibt es den Rest der Woche kein iPad mehr!" Funktioniert bestens (wenn es nicht zu inflationär benutzt wird). Und wie erklärte mir der Grosse erst dieser Tage: "Mama, ist doch eigentlich gut, dass ich ein iPod habe, sonst wüsstest du gar nicht, was du mir wegnehmen sollst."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;">Und dann natürlich noch Drittens: Knallharte Bestechung! Auch die dritte Methode sollte nur sparsam und für größere Ziele verwendet werden, sonst erwarten die lieben Kleinen für jedes Mal Zähne putzen eine Packung Gummibärchen danach. Was das Putzen ja dann irgendwie obsolet machen würde. Aber zum Beispiel mit einer Schultüte kann man ein Kind gut in die fremde Schule locken.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;">Kürzlich jedoch kam ich an meine Bestechungsgrenzen. Wir benötigen ein Foto für den Reisepass der kleinen Prinzessin. Ein Besuch beim Fotografen war höchst erfolglos. Auch größerer Einsatz von mir (ich lag zwischenzeitlich auf dem Boden des Fotografen und versuchte die Kleine nach oben zu halten), brachte kein befriedigendes Ergebnis. Also versuchte ich das Ganze daheim in entspannterer Atmosphäre.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;">"Wenn du dich jetzt schön dahin stellst, bekommst du diese Tüte Gummibärchen von mir." Nur, mit knapp zwei Jahren versteht man Bestechungsansinnen noch nicht. Mist, Mist, Mist.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;">Oder? "He Kleiner, zeig mal der kleinen Prinzessin wie das geht. Hinstellen, Foto, Gummibärchen."</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue",Arial,Helvetica,sans-serif;">Nachahmung ging dann ganz gut. Sie stellte sich hin, wo ich sagte. Und dann grinste sie in die Kamera "Cheese". Ach nee jetzt, auf Passbildern darf man doch nicht lachen! Aber die Gummibärchen musste ich ihr doch geben. Denn mitgemacht hatte sie ja dann. Auch wenn das Ergebnis immer noch suboptimal war.</span></div>
<br />Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-29476502231831993092016-09-06T12:24:00.000-07:002016-09-06T12:48:31.234-07:00Schulanfang<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<h2>
</h2>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzUqEPN2uQR_HhozlG1rPw5ojYVLfLglpRzEoytYw-5k8EIjw67YYq5M0kpyMkwzKeUQ-yp3YLpjiolgFOVg1RsdaOCneJabbtbEJmHftZp-eIfHl7h5COoU_A-SJGYPhm4sB0bP0vpsk/s1600/DSC_0618.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="214" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzUqEPN2uQR_HhozlG1rPw5ojYVLfLglpRzEoytYw-5k8EIjw67YYq5M0kpyMkwzKeUQ-yp3YLpjiolgFOVg1RsdaOCneJabbtbEJmHftZp-eIfHl7h5COoU_A-SJGYPhm4sB0bP0vpsk/s320/DSC_0618.JPG" width="320" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Geruch von frisch eingeschlagenen Büchern, jungfräulich leere Schulhefte und frisch angespitzte Stifte im Federmäppchen. Schulanfang ist doch etwas Schönes. Es ist so was wie ein zweites Neujahr, an dem man mit lauter guten Vorsätzen startet.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und gute Vorsätze habe ich auch. Nachdem die kurze Pause auf diesem Blog immer länger wurde und schließlich mehr als zwei Schuljahre andauerte, dachte ich mir, dass ein Schulanfang ein guter Moment für eine Wiederaufnahme ist. Denn zu schreiben gibt es immer noch viel.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Eigentlich sollte die Pause nie so lang werden. Aber zuerst kam noch ein viertes kleines Baby in unsere Familie. Dann schlief sie schlecht. Dann wollten die anderen Kinder Aufmerksamkeit. Dann wurden die Wäscheberge immer größer. Und je länger die Pause andauerte, umso schwieriger wurde es. Aber jetzt soll es sein!</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Nach so einer langen Pause sollte ich uns vielleicht noch einmal vorstellen:</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Da wäre zunächst der Große (früher der kleine Autofanatiker). Autos mag er zwar immer noch, aber seine Interessensgebiete sind mittlerweile weiter gestreut. Wobei, so genau weiß ich das eigentlich auch nicht, an seiner Tür hängt ein großes "Keep out" Schild und so oft sehen wir ihn da nicht rauskommen. Er ist zwar erst 10, aber verhält sich schon wie ein Teenager (zumindest denke ich das, ich habe ja noch keine wirkliche Erfahrung mit Teenager-Kindern).</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Mittlere ist 8 und immer noch so lustig wie eh und je, wenn er gute Laune hat, und mit Hang zum großen Drama, wenn sich die Dinge nicht nach Plan entwickeln.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Kleine wird bald 5 Jahre alt und fängt jetzt mit der Schule an. Als er 2 Jahre alt war und wir zu einem Vorsorgetermin waren, meinte die Fürsorgerin: "Der Junge spricht nicht genug." Das hat er sich offensichtlich zu Herzen genommen und seitdem nicht mehr aufgehört zu sprechen. Er spricht mit allen Menschen. Schüchternheit kennt er gar nicht. Wenn er nicht eine Hausgeburt gewesen wäre, müsste ich annehmen, man hätte ihn im Krankenhaus vertauscht.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und dann wäre da noch die kleine Prinzessin. Sie kam auf den Tag genau drei Jahre nach dem Kleinen auf die Welt und wird von allen entsprechend verwöhnt. Ihre Wutanfälle lassen bereits jetzt die Wände erzittern, wenn sie doch einmal nicht ihren Willen bekommt.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "helvetica neue" , "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Im Haus befinden sich auch noch die leidgeprüften Eltern, der Engländer und ich. Aber wir fallen bei dem ganzen Krach nicht weiter auf.</span></div>
<br />Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-88212869860519868972014-07-01T03:08:00.001-07:002014-07-01T03:08:11.041-07:00Ein Fisch names HenrySelbstverständlich möchte ich mich auf meinem Blog nicht mit fremden Federn schmücken, aber ich möchte euch doch nicht die wunderbare Geschichte vorenthalten, die der Mittlere (in Kürze 6) am Wochenende geschrieben hat. <br />
<br /><br />
Es lebte einmal ein Fisch namens Henry. Er lebte mit seiner Familie im Meer. Eines Tages ging die Familie jagen. Leider starb dabei sein Vater. Glücklicherweise trafen sie einen anderen Fisch. Er sagte: "Darf ich euer Daddy sein?" Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. The End.<br />
<br /><br />
Ah, so viel Tragik und so viel Glück in so wenigen Worten. Da könnten sich manche Autoren und Redner ein Beispiel daran nehmen. Literaturnobelpreis hier kommen wir (Ob er Mama in seiner Dankesrede erwähnen wird? Ich hoffe es!). Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-57657278354175455702014-06-24T13:13:00.001-07:002014-06-24T13:13:55.102-07:00Können Kinder noch ohne Internet leben?Hier kommt die Frage des Tages: Wie wichtig ist das Internet für einen Achtjährigen? Nein, das ist keine Frage, die ich mir stelle, weil ich mir vielleicht Gedanken darüber mache, dass meine Kinder zu viel Zeit damit verbringen, auf YouTube Minecraft-Videos anzugucken. Das ist stattdessen eine Frage, mit der sich mein Achtjähriger anscheinend beschäftigt. Kürzlich wollte der kleine Autofanatiker nämlich von mir wissen: "Mama, wenn Du Dich entscheiden müsstest zwischen mir oder dem Internet, wofür würdest Du Dich entscheiden?"<br />
<br /><br />
Wie kommt ein Kind nur auf solche Fragen? Statt mich zu fragen, wie denn nun eigentlich das Baby in Mamas Bauch kommt, was eine völlig verständliche Frage wäre (und die bis jetzt noch von keinem Kind kam) soll ich mich zwischen Sohn und Internet entscheiden. Nicht, dass ich mich darüber beschwere. Das fällt mir die Antwort wesentlich leichter, als die Sache mit den Bienen, Blumen und Störchen zu erklären. <br />
<br /><br />
Er hat sich dann gefreut, dass ich mich also für ihn entscheiden würde und meinte, dass er sich im Falle des Falles auch für mich entscheiden würde. Papa würde er auch dem Internet vorziehen, allerdings mit der Begründung, dass Papa ja auch das ganze Geld verdient, dass wir zum Leben brauchen und das ist dann vielleicht doch nicht so ein großes Kompliment für den Papa. Richtig schwierig wurde es dann bei seinem nächstjüngeren Bruder, mit dem er zwar am allerschönsten spielen kann, aber der ihn in der Familie auch am allermeisten nerven kann. Da musste er erst eine Weile überlegen und war sich dann nicht ganz sicher, aber eventuell würde das Internet im Zweifelsfall doch besser sein als der Mittlere. Vielleicht ganz gut, dass man manche Entscheidungen im Leben nicht wirklich treffen muss. Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-68209100178491766072014-06-09T13:09:00.000-07:002014-06-09T13:09:33.376-07:00Unsere kleine Farm<div style="text-align: justify;">
Hätte mir das jemand vor zehn Jahren prophezeit, als ich noch in London wohnte und meine Idee eines Ausflugs aufs Land darin bestand von Nordlondon auf die andere Seite der Themse zu fahren, hätte ich laut gelacht und das für völlig unmöglich gehalten, aber es ist so: Seitdem wir auf dem Land wohnen, habe ich mich schön des Öfteren dabei ertappt, am Sonntagabend "Countryfile" anzuschauen, einer Sendung, in der es um neueste Entwicklungen in der Landwirtschaft geht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Gestern nun war "Tag des offenen Bauernhofs". Also verbrachten wir den Sonntag auf einem Bauernhof in unserer Nachbarschaft. Schauten uns die Kühe, Schweine, Schafe und Hühner an. Fuhren auf dem Traktor. Staunten darüber, wie riesig Mähdrescher so aus der Nähe sind. Und hatten einen Riesenspaß dabei. Nein, nicht nur die Kinder. Ich auch. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jetzt frage ich mich aber schon: Was kommt als Nächstes? Steht demnächst eine Kuh in unsererm Garten? Obwohl, vorige Woche im "Countryfile" ging es darum, wieviele Leute jährlich von Kühen verletzt werden. Da sollte ich besser doch noch mal darüber nachdenken. Eine Zwergziege wäre ohnehin der Größe des Gartens angemessener. Einen Traktor (allerdings in Kindergröße) haben wir auch schon. Es kann mit unseren eigenen kleinen Farm bald losgehen. Aber vielleicht bleibe ich auch einfach beim "Countryfile"-Anschauen. Fürs Erste. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-43603279240755111222014-05-10T09:27:00.001-07:002014-05-10T09:27:45.971-07:00Wie sich die Zeiten ändernZunächst einmal möchte ich auf meinen Post von vier Jahren hinweisen:<br />
<span><br /></span><br />
<span>Dienstag, 11. Mai 2010</span><br />
<div class="date-posts">
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<a href="https://www.blogger.com/null" name="2121691284012122859"></a> <h3 class="post-title entry-title" itemprop="name">
Geburtstagsparty </h3>
<div class="post-header">
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</div>
</div>
<div class="post-body entry-content" id="post-body-2121691284012122859" itemprop="description articleBody">
<em>Geburtstagsparty für einen Vierjährigen:</em><br /> Lustige Spiele mit meinen Freunden.<br /> Geschenke.<br /> Kuchen.<br /> Wissen, dass man jetzt ein großer Junge ist.<br /><br /><em>Geburtstagsparty für eine Mutter:</em><br /> 26 Eier<br /> 1500gr Mehl<br /> 1100 gr Zucker<br /> 5 Stück Butter<br /> Daraus 5 Kuchen backen.<br /> Dabei nicht die Kinder anschreien, weil sie ein Ei auf den Boden geworfen haben.<br /> Girlanden aufhängen.<br /> Das Haus von oben bis unten putzen.<br /> Betten für die 7 Übernachtungsgäste beziehen.<br /> Dabei nicht die Kinder anschreien, weil sie auf den Bettern herumhüpfen.<br /> Partygeschenke kaufen und einpacken.<br /> Spiele vorbereiten.<br /> Zum dritten Mal am gleichen Tag in den Supermarkt fahren, weil man wieder was vergessen hat.<br /> Luftballons aufblasen.<br /> Karten mit Danksagungen schreiben.<br /> Wissen, dass man im nächsten Jahr jemanden dafür bezahlt, sich um die Feier zu kümmern. </div>
<div class="post-body entry-content" itemprop="description articleBody">
<br /></div>
<div class="post-body entry-content" itemprop="description articleBody">
Ach wie anstrengend war das damals! Auch der <a href="http://mitschirmcharmeundwindeln.blogspot.co.uk/2012/05/kindergeburtstag.html" target="_blank">6.Geburtstag</a> war noch schlimm genug.</div>
<div class="post-body entry-content" itemprop="description articleBody">
<br /></div>
<div class="post-body entry-content" itemprop="description articleBody">
Diese Woche feierten wir den 8. Geburtstag des kleinen Autofanatikers. Und alles war plötzlich anders.</div>
<div class="post-body entry-content" itemprop="description articleBody">
<br /></div>
<div class="post-body entry-content" itemprop="description articleBody">
Er hatte drei Freunde eingeladen. Und Mama sollte sich plötzlich überhaupt nicht mehr sehen lassen. Hurra, hurra, hurra! Ich durfte keine Spiele vorbereiten. Ein paar Luftballons, die ich aufgeblasen hatte, wurde ignoriert. Gnädigerweise wurde mir erlaubt, die Pizza in den Ofen zu schieben und ein Stück vom Geburtstagskuchen (fertig gekauft) abzuschneiden. Ansonsten sah ich die Jungs den Rest des Nachmittags nicht. Ein voller Erfolg für alle! </div>
</div>
</div>
</div>
Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-66612189054722639222014-04-29T13:06:00.000-07:002014-04-29T13:06:09.099-07:00Krieg, Frieden und kleine JungsAm Sonntag wurde nach dem Gottesdienst dazu eingeladen, vor der Kirche Mohnsamen zu pflanzen. Diese Samen stammen von Mohnblumen von den Kriegsfeldern aus Flandern und damit soll natürlich an den Beginn des 1. Weltkrieges erinnert werden.<br />
<br /><br />
Da standen nun meine deutsch-englischen Jungs, 100 Jahre nachdem sich ihre Vorfahren auf beiden Seiten gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben, und verstreuten fröhlich Samen. Kann ein Symbol für den Frieden schöner aussehen?<br />
<br /><br />
Kleine Jungs eignen sich als ein Symbol für Frieden jedoch nur sehr bedingt. Beim Abendessen kaute zuerst der Mittlere sein Brot so, dass er eine Pistole in der Hand hatte, mit der er "Peng, peng" auf seine Brüder zielte. Der Kleine hielt mit und warf ein heiteres "Hände hoch" in die Runde, bevor er mit seinen kleinen Fingerchen auch abdrückte. Ich musste darüber nachdenken, ob kleine Jungs vor 100 Jahren wohl viel anders waren. Natürlich haben sich seitdem die Erziehungsmethoden sehr verändert, aber kleine Jungs? Die haben bestimmt auch schon vor 100 Jahren ständig miteinander kämpfen gespielt. Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-76523672062362978722014-04-03T13:11:00.001-07:002014-04-03T13:11:49.947-07:00Die unsichtbare NabelschnurIm Grunde genommen sollten Glucken wie ich eigentlich gar keine Kinder bekommen. Denn gluckenhafte Mütter sind nur glücklich, wenn sie zu jedem Zeitpunkt ganz genau wissen, wo sich ihre Kinder befinden, am glücklichsten sind sie, wenn sich alle Kinder in greifbarer Nähe befinden und am liebsten würden sie die unsichtbare Nabelschnur niemals durchtrennen. Kinder dagegen haben vom Moment der Geburt an nichts Eiligeres zu tun, als diese unsichtbare Nabelschnur zuerst immer weiter zu dehnen und schließlich ganz zu zerreißen. Jeder Entwicklungsschritt ist ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit.<br />
<br /><br />
Mit größeren Kindern kommt immer mehr Unabhängigkeit und die richtige Balance zwischen meiner inneren Glucke und meiner Vernunftsmutter, die sich über selbstbewusste und selbstständige Kinder freut, zu finden, fällt mir nicht immer leicht. Diese Woche hatten wir so einen Fall: Der kleine Autofanatiker hatte abends zwischen 19 und 20 Uhr ein Theaterstück in der Schule. Und er wollte unbedingt allein hinlaufen. Die Vernunftsmutter in mir meinte "Prima! Noch vor ein paar Monaten hätte er sich das nicht selbst zugetraut, da wäre er noch nicht mal allein auf die Jungstoilette gegangen.", die Gluckenmutter in mir mahnte "Aber was ist, wenn ihm was passiert??? Er ist doch noch so klein und arglos. Und dann auch noch abends!"<br />
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Nun muss man dazu wissen, dass wir ungefähr 150 Meter entfernt von der Schule wohnen. Eine Straße gibt es bis dahin nicht zu überqueren und seit der Sommerzeit ist es auch um 20 Uhr noch taghell. Viel zu überlegen gibt es da eigentlich nicht. Trotzdem war mir bei dem Gedanken, mein (nicht mehr ganz so) kleines Kind allein abends loszuschicken nicht wohl. Ist das eigentlich legal oder verletzt man dabei die Aufsichtspflicht? Die Antwort auf diese Frage weiß ich zwar immer noch nicht, aber am Ende habe ich es mit seiner Klassenlehrerin besprochen. Und sie hat einen Kompromiss vorgeschlagen, der Glucken- und Vernunftsmutter gleichermaßen befriedigt hat. Denn sie hat mir einfach ihre Handynummer gegeben. Als der kleine Autofanatiker das Haus verließ, schickte ich ihr eine SMS. Drei Minuten schrieb sie zurück "Er ist angekommen." Für den Rückweg bat ich eine Nachbarin, die ein gleichaltriges Kind hat, ein Auge auf ihn zu werfen. Ganz stolz war er kurz nach 8 wieder daheim. An diesem Tag haben wir beide etwas Wichtiges gelernt. <br />
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Als die allergrößte Glucke entpuppte sich allerdings überraschenderweise der große Autofanatiker. Nur mit Mühe konnte ich ihn davon abhalten, kurz nach dem kleinen Autofanatiker das Haus zu verlassen, um ihm ganz unauffällig zu folgen. Wer hätte das gedacht!Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-76841561959158720612014-03-26T13:51:00.002-07:002014-03-26T13:51:39.105-07:00Midlife-Crisis<div style="text-align: justify;">
Kürzlich hatte ich eine kleinere Midlife-Crisis. Nein, keine Krise in der ich mir darüber Gedanken machte, dass vielleicht schon die Hälfte meines Lebens vorbei ist und ich immer noch nie Bungee-Jumping war und es wahrscheinlich auch nie mehr tun werde (mal abgesehen davon, dass ich noch nie das Bedürfnis hatte, mich von irgendwo mit einem Gummiseil um meine Beine herunterzustürzen, aber das nur nebenbei). Es war auch keine Midlife-Crisis der Art, dass ich mir einen jüngeren Lover angelacht und mir den Sportwagen des großen Autofanatikers für eine Spritztour ausgeliehen hätte. </div>
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Nein, meine kleinere Midlife-Crisis betraf eine andere Lebenshälfte. Neulich machte ich mir nämlich Gedanken darüber, dass der kleine Autofanatiker in Kürze acht Jahre alt wird und damit vielleicht schon die Hälfte seines Lebens, dass er täglich mit mir verbringen wird, erreicht hat. Und dabei ist er doch gerade erst geboren! </div>
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Auch wenn er sich wirklich nicht mehr so verhält, als wäre er gerade erst geboren. Im Gegenteil. Für seinen achten Geburtstag wünscht er sich ein Bankkonto. Ein Bankkonto!!!!! Der Junge klingt, als wäre er seinem 80. Geburtstag näher als seinem 8. Kein Wunder, wenn sich Mama da alt und krisengeschüttelt fühlt. </div>
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Und dann macht er sich neuerdings Gedanken über sein Essverhalten und sein Gewicht. "Ich habe mich jetzt selbst auf eine Diät gesetzt", erklärt er mir und lehnt die Schokolade ab. "Ich möchte etwas Gewicht abnehmen." Bis jetzt habe ich noch nicht herausgefunden, woher dieser Gedanke kommt, aber etwas erschrocken war ich davon schon. Spricht man in der Schule über so etwas? In den von ihm heiß geliebten Fernsehprogrammen wird zwar ständig gekämpft, aber nicht über Figurprobleme diskutiert. Auch daheim sind Diäten oder Gewichtsabnahme kein Thema. </div>
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Das Gute ist jedoch, dass er plötzlich Interesse an Sport zeigt. Und dann doch eigentlich erst 8 Jahre alt ist: "Ich will jetzt ganz viel Sport treiben. So alle Sachen. Rugby und so. Und dann bekomme ich ganz viel Geld dafür."</div>
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Ich: "Und wer soll dir das ganze Geld bezahlen?"</div>
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Er: "Na, sowas bezahlt die Regierung."</div>
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Ach schön, er ist doch noch nicht ganz erwachsen. Vielleicht freut er sich nebem dem Bankkonto ja doch noch über ein paar Spielsachen zu seinem Geburtstag.</div>
Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-60985726338453107592014-03-17T14:14:00.000-07:002014-03-17T14:14:26.106-07:00Mama, man darf nicht lügen!Wahrscheinlich werden mir die allermeisten Eltern darin zustimmen, dass wir unsere Kinder dazu erziehen wollen, nicht zu lügen. Diesen Grundsatz habe ich natürlich auch ganz selbstverständlich schon meinen Kindern so weitergegeben. Wahrscheinlich werden mir aber die meisten ebenso zustimmen, dass es im Alltag nicht nur ein Schwarz und Weiß der Lüge oder Wahrheit gibt, sondern auch einen recht großen Graubereich. Jeder Mann wird wissen, dass es für, na sagen wir mal, Missstimmung sorgen kann, wenn Mann auf die Frage "Sieht mein Hintern in dem Kleid dick aus?" mit zu viel Ehrlichkeit antwortet.<br />
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Ich hatte gedacht, dass es noch einige Zeit dauern würde, bis ich meinen Kindern diese Feinheiten von Lüge, Wahrheit und Diplomatie auseinandersetzen müsste. Schließlich sagen sie mir jetzt noch mit kindlicher Offenheit und gänzlich ohne Gespür für weibliche Befindlichkeiten "Mama, dein Bauch ist dick." Doch der Tag, an dem ich in Erklärungsnot kommen würde, kam schon am Wochenende. Da nämlich kam Annie Bear zu uns nach Hause.<br />
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Annie Bear ist der Schulteddy, der jedes Wochenende ein anderes Kind heimsucht, ähm, besucht. An diesem Wochenende muss das Kind dann in ein Teddytagebuch eintragen, was es alles für tolle Sachen mit Annie Bear gemacht hat. Ich bin ja der Überzeugung, dass die Lehrer nur wissen wollen, was die Eltern so am Wochenende machen, aber angeblich ist der Lerneffekt gaaaanz toll. Bei allen anderen Kindern. Selbstverständlich las ich die Einträge der anderen Kinder (schließlich will ich auch wissen, was die anderen Eltern so machen). Jeder einzelne Eintrag (der im übrigen von den Eltern und nicht von den Kindern geschrieben wurde) begann mit dem Satz "Wir sind ja so aufgeregt, dass Annie Bear endlich bei uns zu Hause ist". Und dann kam eine lange Liste mit lauter Sachen, die extra mit Annie Bear gemacht wurden. Natürlich wurde dies auch noch alles fotodokumentarisch festgehalten.<br />
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Und bei uns? Wenn ich nun jetzt die ganze Wahrheit in das Teddytagebuch geschrieben hätte, dann hätte mein Eintrag so lauten müssen: "Der Mittlere war überhaupt nicht aufgeregt, dass Annie Bear uns besucht hat. Annie Bear hat das ganze Wochenende in ihren Rucksack zugebracht und keine Sau hat sich auch nur im Geringsten um sie gekümmert, weil der Mittlere absolut kein Interesse an diesem dämlichen Teddy hatte und ganz sicher nicht an die Schule erinnert werden wollte."<br />
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Konnte ich das wirklich schreiben? Nein, natürlich nicht! Also musste ich mir mit dem Mittleren eine Geschichte ausdenken (schließlich musste er es in der Schule dann vorstellen). Und als er unschuldig meinte "Aber Mama, man darf doch nicht lügen!", musste ich ihm auch noch den Unterschied von Lüge, Wahrheit und dem Anforderungen des Zusammenlebens erklären. Insofern war es vielleicht doch ein Lernerfolg in der Schule des Lebens. Danke, Annie Bear!<br />
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Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-69685071106718108662014-03-04T05:51:00.001-08:002014-03-04T05:51:47.336-08:00Heute ist ein schöner TagDer Mittlere, der normalerweise gern in die Schule geht, hatte in den letzten Tag keine rechte Lust und musste mit viel Tränen am Schultor verabschiedet werden. Heute aber meinte er "Heute ist ein guter Tag." Und wo er recht hat, hat er recht.<br />
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Heute ist ein guter Tag...<br />
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... weil die Sonne scheint.<br />
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... weil heute der Tag ist, an dem ich froh bin, nicht in Deutschland zu wohnen und daher meine Kinder nicht als Indianer, Powerranger oder Soldaten (oder was man in diesem Jahr eben so trägt) verkleiden zu müssen. Gleichzeitig muss ich keine Süßigkeiten für verkleidete fremde Kinder bereithalten, sondern kann sie alle allein essen.<br />
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... weil heute noch mal richtig geschlemmt wird, bevor morgen die Fastenzeit beginnt.<br />
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... weil man heute nicht überlegen muss, was es zum Abendessen gibt (am Faschingsdienstag gibt es in England traditionellerweise Eierkuchen).<br />
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... weil ich heute endlich den letzten Umzugskarton ausgepackt habe! Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-8219531454806049192014-02-26T13:28:00.000-08:002014-02-26T13:28:07.925-08:00Mein JodeldiplomNach fast acht Jahren, in denen ich fast meine gesamte Lebenszeit entweder mit meinen Kindern oder Arbeit verbrachte und dabei andere Interessen und Hobbies etwas aus dem Blick verloren hatte, wollte ich nun wieder einmal etwas nur für mich tun. Versteht mich nicht falsch, ich habe meine Kinder gern zu meinem Haupthobby gemacht und mir hat auch nichts gefehlt. Aber jetzt sollte es nun wieder mal etwas eigenes sein, etwas nur für mich. Mein Jodeldiplom, um es mal mit Loriot auszudrücken (nebenbei: das Verständnis für Loriot-Zitate bei meinen englischen Mitmenschen fehlt mir schon).<br />
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Die Auswahl fiel nicht zu schwer. Vielleicht endlich mal etwas im Sportbereich? Theoretisch nicht schlecht. Praktisch wusste ich, dass ich nicht mehr als maximal zwei Wochen durchhalten würde. Schon bei dem Gedanken, mich in unangehem riechenden Umkleideräumen umziehen zu müssen und das auch noch im kalten Winter, hatte ich keine Lust mehr. Dann etwas Kreatives oder intellektuell Stimulierendes? Das Angebot an Kursen ist auf dem englischen Land begrenzt. Blieb also noch ein Chor. Singen ist gut für die körperliche und geistige Gesundheit, macht Spaß und man trifft auch mal wieder Leute, die völlig andere Sachen machen.<br />
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Die Kinder waren allerdings weniger begeistert. <br />
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Am ersten Abend hingen alle drei an meinem Bein und weinten herzerweichend. Man hätte meinen können, ich würde sie mindestens für die nächsten sechs Monate verlassen. "Mama, bitte geh - schluchz - nihicht."<br />
"Ich kommte in zwei Stunden wieder, von denen ihr die meiste Zeit ohnehin schlaft."<br />
"Nein Mama, du darfst nicht gehen."<br />
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Mama ging trotzdem. In der nächsten Woche hatte sich der Mittlere schon daran gewöhnt und gemerkt, dass man durchaus auch einige Vergünstigen bekommen kann, wenn nur Papa daheim ist. Es weinten nur noch Ältester und Jüngster. <br />
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Jetzt nach fast zwei Monaten mault nur noch der Älteste "Mama, ich will aber nicht, dass du gehst." und drückt sich noch einmal an mich. Wie lange noch wird es ihnen so wichtig sein, dass ihre Mama bei ihnen ist? <br />
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Lange sicher nicht mehr. Und auch mit einer Prise Wehmut freue ich mich, dass sowohl die Kinder als auch ich ein bisschen mehr Unabhängigkeit gelernt haben. Meinem Jodeldiplom steht nichts mehr im Weg. Holleri du dödel di. <br />
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<br />Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-40925103808014423552014-02-15T05:23:00.001-08:002014-02-15T05:23:11.461-08:00WaschtagManche Leute mögen das befremdlich oder regelrecht traurig finden, aber ich bekenne mich dazu, dass ich wirkliche Freude an den einfachen Dingen des Lebens empfinde. Und ich meine damit nicht nur die scheinbar kleinen Sachen des Alltags, die so kleine Sachen eigentlich gar nicht sind und die im Grunde jeder schön findet, wie zum Beispiel ein wärmendes Kaminfeuer an einem kalten Wintertag, ein fröhliches Kinderlachen, die ersten Schneeglöckchen, der freundliche Fremde, der einem einen Platz im überfüllten Zug anbietet. Nein, ich meine eher Dinge wie ein frisch bezogenes Bett, in Ruhe auf der Toilette zu sitzen, ohne dass ein Kind nach einem schreit oder auch Wäsche, die im Garten auf der Wäscheleine flattert.<br />
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In einem fünfköpfigen Haushalt fällt natürlich so einiges an Wäsche an (besonders wenn man einem Kleinkind gerade die Windeln abtrainiert). Und es hat den Anschein, als sei ich die Einzige, die weiß, wie man die Waschmaschine bedient. Als ich mit den Kindern zu Weihnachten für zehn Tage in Deutschland war, holte uns der große Autofanatiker ab und trug einen neuen Pullover. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er "Ich hatte nichts Sauberes mehr im Kleiderschrank." Aber das nur am Rande.<br />
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Ich verbringe jedenfalls jede Woche viel Zeit mit der Wäsche. Da ist es gut, wenn mich durchaus einige Aspekte dieser Tätigkeit mit Befriedigung erfüllen. Wie eben die fröhlich flatternde Wäsche. In den letzten Monaten gab es allerdings wetterbedingt kaum Gelegenheit, die neue Wäscheleine im Garten zu testen. <br />
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Heute morgen jedoch war der Himmel blau und es wehte ein, ähm, Lüftchen. Ein stärkeres Lüftchen, also eher ein regelrechter Sturm, der mich die halbe Nacht wachgehalten hatte (dabei können wir uns hier noch glücklich schätzen, schließlich sind wir persönlich von den Überschwemmungen und Sturmverwüstungen nicht betroffen). Macht nichts, dachte ich, viel Wind hilft viel. Und hängte zufrieden die Wäsche in den Garten. Dann musste ich mich jedoch einer Tatsache stellen, die mir natürlich schon längst bekannt war, ich wusste nur nicht, dass es auch im Zusammenhang mit flatternder Wäsche gilt: Es gibt durchaus zu viel des Guten. Erst wickelte sich ein Bettlaken so um die Leine, dass es nicht mehr trocken werden konnte. Dann flog ein T-Shirt durch den Garten. Eine halbe Stunde später holte ich die ganze Wäsche traurig wieder rein. Viel hilft eben leider doch nicht immer viel. Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-34823665816904057922014-02-06T12:38:00.001-08:002014-02-06T12:38:37.567-08:00JungsfreudenIch bin ein großer Anhänger von Unterhaltungsmöglichkeiten für meine Kinder, die mit wenig Geld und wenig Anstrengung meinerseits verbunden sind. In nasse Pfützen springen zum Beispiel. Nach der Anschaffung von Gummistiefeln völlig kostenfrei und nur insofern anstrengend, als man selbst in meist ungemütlichem Wetter neben der Pfütze stehen muss. Aber immerhin bekommen Mutter und Kind bei der Gelegenheit frische Luft in die Lungen gepustet und die überschäumende Freude, die ein Kleinkind beim Springen in die Pfütze zu empfinden scheint, machen die Kälte meist wieder wett.<br />
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Nun regnet es allerdings schon seit mehreren Wochen fast ohne Pause und selbst das Baby springt nur noch halbherzig in die Pfützen, die uns auf dem Schulweg begegnen. Da kam es gerade passend, dass diese Woche die Straße vor unserem Haus gebaut wird. Ach, was gibt es da alles zu gucken! Kleine Walzen, große Walzen, Kipplaster und lauter solche Sachen, die ein kleines Jungsherz begeistern.<br />
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Alle drei Kinder hingen stundenlang am Fenster, um die Straßenbauarbeiter bei der Arbeit zu beobachten und lautstark zu kommentieren. "Mama, der Mann der die saubersten Sachen anhat, der sagt den anderen immer, was sie machen sollen. Das will ich auch mal machen." Schon im zarten Alter von fünf Jahren hat der Mittlerste erkannt, dass er sich eines Tages nicht selbst die Hände dreckig machen möchte, sondern lieber andere Leute herumkommandiert. Naja, er übt es jetzt schon genügend an seinen Brüdern. <br />
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Und was für eine Freude hatten die Kinder erst, wenn wir das Haus verließen. Besonders das Baby sprang vor Begeisterung auf und ab und löste große Heiterkeit bei den Bauarbeitern aus, wenn er ihnen ganz sachverständig den Daumen nach oben entgegenstreckte. <br />
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Jetzt sieht es allerdings so aus, als wäre die Straße fast fertig. Was soll ich nächste Woche dann nur für ein Unterhaltungsprogramm bieten?! Neben einem Bagger sehen alle anderen Möglichkeiten doch irgendwie lahm und zweitklassig aus.Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-6522939698323191012014-01-19T13:04:00.002-08:002014-01-25T03:13:36.872-08:00Mamas ComputerspieleEs ist bereits seit geraumer Zeit eine Tatsache, dass mir meine Kinder im Umgang mit Tablets Meilen voraus sind. Selbst der Zweijährige schafft es, mit seinen kleinen Fingerchen schon ausgezeichnet und ganz sachverständig über das iPad zu wischen und sich ein Spiel einzustellen. An mir ist die ganze Smartphoneentwicklung, Apps und alle Arten von Tablets ziemlich vorbeigerauscht. Wenn ich denn schon mal versuche, eines der von meinen Kindern heißgeliebten Spiele mitzuspielen, dann sind sie mir natürlich haushoch überlegen.<br />
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Bis zum heutigen Tag. Ha. Denn seit heute haben sie Tetris. Und bei Tetris habe ich einen Vorsprung, denn Tetris gibt es schon SEHR lange. Die Kinder können es überhaupt nicht gut, aber ich, ja ICH, schaffe es locker ein Level nach dem anderen nach oben. Hahaha. Endlich höre ich bewundernde und völlig überraschte Sätze wie "Mama, du kannst das ja so gut." <br />
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Zumindest in den ersten zehn Minuten. Danach höre ich nur noch "Mama, jetzt will ich auch mal wieder" ,"Mama, jetzt kümmer dich doch mal wieder um uns." oder "Mama, du sagst immer, wir dürfen nicht lange spielen und jetzt spielst du schon so lange."<br />
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Dann höre ich nur noch "Bla bla...rummmms (die Jungs wälzen sich inzwischen auf dem Fußboden)...bla bla." Denn von meiner Umgebung nehme ich nicht mehr viel wahr. Computerspiele haben Suchtgefahr. Level 6, Level 7. Irgendwo schreit ein Kind. Egal, wird sich schon wieder beruhigen.<br />
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Zum Glück ist irgendwann die Batterie alle. Mir tut schon meine Hand weh. In Zukunft werde ich mich lieber weiter von allen Tablets fernhalten. Wer weiß, was sonst noch alles passiert. Sollen sie doch wieder besser sein als ich. <br />
<br />Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-35106794328118695632014-01-19T12:51:00.001-08:002014-01-19T12:51:38.215-08:00Erziehung wird überbewertetDieser Tage hatte ich wieder einmal Gelegenheit, den Spruch "Erziehung ist überflüssig, die Kinder machen einem doch alles nach" im wahren Leben zu beobachten.<br />
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Ich wollte sie dazu bewegen, ihre Spielsachen wegzuräumen und schimpfte, weil es nur SEHR langsam vor sich ging.<br />
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"Ich kann nicht alles auf einmal machen", beschwerte sich der Große. Wo hatte ich das nur schon mal gehört? Ach ja, bei mir. Mein Standardsatz, wenn mehrere Kinder gleichzeitig etwas von mir wollen.<br />
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"Ich habe schließlich nicht vier Paar Hände", legte der Mittlere nach. Sage ich das etwa auch manchmal. Muss wohl so sein. <br />
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Das war natürlich kein Einzelfall. Ständig erlebe ich bei meinen Kindern, wie sie mir Sätze wieder an den Kopf werfen, die sie zuerst von mir gehört haben. Schon der Kleine hat in seinem mageren Vokubalur "Don't touch" verinnerlicht und erzieht Besucher, die es etwa wagen, an der Tür nicht sofort ihre Schuhe auszuziehen mit einem aufgeregten "Schuhe aus!!!". Ich gelobe dann immer Besserung, nicht mehr mit Mutti-haften Routinesätzen um mich zu werfen - lange hält es aber nie an. <br />
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Bei manchen Dingen warte ich allerdings noch, dass die Vorbildwirkung einsetzt. Zum Beispiel bei den Tischmanieren. Oder sollte ich mich da noch einmal ganz genau selbst beobachten, wie ich mich bei Tisch benehme?? Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-19953033519732388962014-01-12T06:45:00.001-08:002014-01-12T06:45:04.641-08:00Alt wie eine KuhAuch im eher fortgeschrittenen Alter (zumindest aus der Perspektive meiner Kinder) lerne ich ständig neue Sachen. Einige meiner Erkenntnisse der letzten Monate möchte ich euch nicht vorenthalten:<br />
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<em>1. Bei einem Umzug verschwinden die merkwürdigsten Sachen</em> - Dem Spruch "Dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt." habe ich eigentlich immer zugestimmt. Allerdings dachte ich, dass der große Unterschied zwischen einem Umzug und einem Hausbrand darin besteht, dass man bei einem Umzug einfach viele Sachen wegwirft, während man es sich bei einem Brand nicht aussuchen kann, welche Sachen man behält und welche dem Feuer zum Opfer fallen. Das stimmt sicher für viele wichtige Dinge wie Reisepässe, Unterlagen oder Fotoalben, aber bei unserem letzten Umzug sind auch einfach Dinge verschwunden, wo ich mir nicht erklären kann, was mit denen passiert ist. Oder wie kann man einfach elektrische Zahnbürsten für die Kinder verlieren?!<br />
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<em>2.</em> <em>Das wahre Landleben</em> - Als wir nach der Geburt des Mittleren nach Surrey gezogen sind, kam mir das im Vergleich zu London wie das Landleben vor. Erst jetzt habe ich gemerkt, dass man innerhalb der M25 immer noch zum Großraum London gehört. Nun leben wir wirklich auf dem Land. Kein Laden ist zu Fuß zu erreichen, das nächste Starbucks ist Meilen entfernt. Trug man in Surrey die richtige Marke Gummistiefel um zu zeigen, dass man zur Mittelklasse gehört, braucht man hier Gummistiefel (egal welcher Marke) um sich auf schlammigen Wegen nicht die guten Schuhe zu ruinieren (leider habe ich diese Erkenntnis erst gestern gewonnen, NACHDEM ich mir auf einem extrem schlammigen Weg meine guten Schuhe ruiniert habe..).<br />
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<em>3. Geschmack ändert sich</em> - Obwohl wir auf dem englischen Land wohnen, kommen mir manche Sachen sehr vertraut vor. Ich bin selbst auf dem Land aufgewachsen. Nach dem Abitur konnte ich nicht schnell genug die Tasche packen, um dem Dorfleben zu entkommen und nie wieder da zu wohnen. Bald war meine mittelgroße Universitätsstadt nicht mehr groß genug und es musste London sein. Knapp zwanzig Jahre später wohne ich wieder auf dem Dorf - und es gefällt mir! Es gefällt mir, dass ich meine Nachbarn kenne. Es gefällt mir, dass ich in der Krabbelgruppe des Dorfes schon nach wenigen Monaten alle Leute kenne. Es gefällt mir, dass es hier ruhig und alles etwas langsamer ist. Wer weiß, ob es mir immer noch gefällt, wenn die Kinder größer sind, aber der Geschmack am und im Leben ändert sich eben immer wieder.<br />
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<em>4. Kinder sind anpassungsfähiger als gedacht</em> - Vor unserem Umzug hatte ich Sorge, dass die Kinder die relativ große Umstellung (schließlich haben sie ihre Schule gewechselt) nicht gut verkraften würden. Aber ich wurde positiv überrascht: Nach ein paar Tränchen in den ersten Schultagen gingen sie in ihre neue Schule, als wären sie schon immer da gewesen. Manchmal kann man Kindern vielleicht doch mehr zutrauen. Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-48742169625381846992013-12-24T04:13:00.000-08:002013-12-24T04:13:18.285-08:00Vergiss mein nicht?Aus einer kleinen Blogpause wurde eine längere Pause. Aus Tagen wurden Wochen und dann Monate. Wo ist nur die Zeit geblieben? Gerade war noch Sommer und jetzt ist der kürzeste Tag des Jahres schon wieder vorbei. Das heißt ja geradezu, wir nähern uns bereits in großen Schritten dem nächsten Sommer!<br />
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Doch bevor ich die kurzen Hosen wieder raushole (während meine englischen Mitbewohner sie gar nicht erst weggeräumt haben, aber das nur nebenbei), will ich noch kurz Rückschau halten und erklären, wie es zu dieser Blogpause kam: Wir sind umgezogen. Nicht nur von einem Haus ins andere, sondern in eine neue Gegend. Jetzt wohnen wir RICHTIG auf dem Land. In einem klitzekleinen englischen Dorf, in dem es außer einem Pub, Kirche und Schule nichts weiter gibt. Die Kinder mussten sich an eine neue Schule gewöhnen. Ich versuche immer noch, mir 60 neue Kinder und deren Eltern einzuprägen. Das Baby schläft tagsüber kaum noch, so dass weniger Zeit für anderes bleibt. Und ich scheine die letzten Monate damit zugebracht zu haben, Kartons auszupacken oder etwas zu suchen. So sind die Wochen im Eilflug vergangen. <br />
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Jetzt aber wünsche ich allen meinen verliebenen Lesern (Danke, Mama!) ein schönes Weihnachtsfest und verabschiede mich in die nächste Blogpause. Aber ich habe mir fest vorgenommen, im neuen Jahr wieder regelmäßiger von unserem Leben auf dem Land zu berichten. Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-84804565534704360762013-07-18T04:57:00.001-07:002013-07-18T04:57:10.981-07:00Vergiss mein nichtIn letzter Zeit war es etwas ruhig auf meinem Blog. Nein, ich habe meinen kleinen Blog nicht vergessen, aber das Leben (Umzug, Arbeit, aktive Kinder) hat überhand genommen. Daran wird sich auch den Sommer über nichts ändern. Ich habe mir jedoch vorgenommen, im Herbst wieder mehr zu schreiben. Bis dahin wünsche ich euch allen einen schönen Sommer und bitte: Vergiss mein nicht!Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5362767765561137791.post-26824960438452062102013-06-13T04:22:00.001-07:002013-06-13T04:22:38.665-07:00Hilfe, ein Mädchen in unserem HausGestern hatten wir ein Mädchen zu Besuch. Ein Mädchen!!!!! Bei drei Söhnen bekomme ich nur selten Mädchen zu Gesicht und meist bin ich konkurrenzlos die einzige Prinzessin/ Königin/ Dienerin im Haus.<br />
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Der kleine Autofanatiker ist (bis auf seine Kusine) auch ausschließlich mit Jungs befreundet. Der Mittlere allerdings geht in eine Klasse mit überwiegend Mädchen und hat schon seit einiger Zeit eine beste Freundin. Diese nun hat uns gestern besucht. <br />
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Zuerst ging alles gut. Der Mittlere und seine Freundin spielten zusammen Ritter und Prinzessin, wobei der Mittlere abwechselnd der Böse sein musste, der die Prinzessin ins Gefängnis warf und danach wieder der gute Ritter, der sie befreite. Der große Bruder machte am Küchentisch seine Hausaufgaben. Dann aber durfte der Große mitspielen und das Mädchen war plötzlich nur noch an ihm interessiert. Armer Mittlerer! <br />
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Irgendwann hatten sie sich aber zusammengerauft und saßen ganz einträchtig beim Abendessen. Ach wie schön ist es doch mit Mädchen. Ganz manierlich saß die Kleine da und aß ihr Essen, während die Jungs auf - und absprangen und dabei geräuschvoll ihre Pizza vertilgten. Gerade wollte mir ein kleiner wehmütiger Seufzer entweichen, als unser Gast meinte "Aber zu Hause bin ich immer viel ungezogener." <br />
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Beruhigend zu wissen! Und heute bin ich wieder die einzige Königin im Haus, der niemand den rosa Teller wegnimmt.Julia in Englandhttp://www.blogger.com/profile/00173707828883214228noreply@blogger.com0