Freitag, 26. Oktober 2012

Brief von der Direktorin

Ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken, aber diesen Brief der Schuldirektorin möchte ich doch einfach mal übersetzen und (fast) so stehen lassen:

Liebe Eltern,

es hat sich eine große Menge von Fundsachen angesammelt, die alle ohne Namensschild sind.

Wir haben:
3 Schlipse
10 Pullover oder Strickjacken der Infants (das sind die ersten drei Schuljahre)
2 Pullover der Juniors (das sind die älteren Schuljahre)
11 Poloshirts oder Hemden
4 Mäntel
32 Turnschuhe
3 Schulhosen oder Kleider (da fragt man sich doch, sind da mal Kinder ohne Hosen wieder aus der Schule gekommen????)
7 Sportsachen
15 Wasserflaschen
10 Hüte
9 einzelne Handschuhe
20 Fundsachen, die nicht zur Schuluniform gehören, darunter eine Badehose und ein Knieschoner!

Das sind 126 Sachen, die meiner Rechnung nach einen Gesamtwert von £600 haben und die wir den Besitzern nicht zurückgeben können, da sie keine Namen enthalten. Bitte, bitte bringen Sie Namensschilder an!

Ihre Schuldirektorin

Ach ja, die Schule ist doch immer wieder für erheiternde Mails gut (oder finde nur ich die Vorstellung lustig, dass die Direktorin in ihrem Büro sitzt und die Sachen zählt und den Wert berechnet?)

Nächste Woche müssen wir darauf verzichten, denn da sind Ferien und ich werde da sein:


Montag, 22. Oktober 2012

Noch einmal Schlaf

Tut mir leid, wenn ich heute schon wieder etwas zum Thema Schlaf schreibe, aber jeder, der kleine und schlecht schlafende Kinder hat, wird wissen, welchen Einfluss gute und schlechte Nächte auf das Wohlbefinden haben.

In meinem letzten Post zum Thema hatte ich mich ja unter anderem darüber beklagt, dass das Baby die Hälfte der Nacht in meinem Bett verbringt. Seitdem habe ich mich bemüht, meinem Jüngsten ein paar bessere Schlafmanieren beizubringen. Ich habe ihn nach dem Stillen immer gleich wieder in sein Bettchen gelegt und siehe da, es ging für ein paar Nächte ziemlich gut. Er wachte zwar trotzdem noch auf, aber seltener und schlief friedlich wieder in seinem Bettchen ein und vorletzte Nacht dachte ich, wir wären dem Durchbruch ganz, ganz nah. Und dann das: Alle Mühe war umsonst, denn jetzt hat er eine Erkältung. Letzte Nacht bekam er keine Luft durch seine kleine verstopfte Nase und husten musste er auch noch. An Schlaf war da nicht zu denken. Weder für Mutter noch für Kind. Und jetzt sind wir wieder am Anfang, denn wenn der Schnupfen weg ist, wird er sich wieder schön daran gewöhnt haben, die Nacht in meinem Bett zu verbringen.

Da möchte man doch einfach mal ganz laut rufen AAAAHHHHHHHHHHHHH. Hat jemand einen Tipp, wie wir dieses Muster durchbrechen können?

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Lieblingsfarbe: Das Gras ist immer grüner...

Nein, ich wollte mit der Überschrift nicht andeuten, dass meine Lieblingsfarbe grün ist. Ich musste nur im Zusammenhang mit der Frage nach meiner Lieblingsfarbe, für die diesmonatige Lieblings...Aktion bei Hunger, Pipi, Langeweile, an den englischen Spruch denken "Das Gras ist woanders immer grüner".
 
Meine Lieblingsfarbe ist nämlich Rosa. Ich bin dabei gar nicht wählerisch. Altrosa, grellpink, pastellrosenrot. Alles schön. Dabei war ich als Kind gar kein typisches rosa Mädchen, als Teenager und junge Frau schon gar nicht. Erst seitdem meine Welt mit drei Söhnen sehr männlich dominiert ist, habe ich das Bedürfnis nach ein bisschen Rosa in meinem Leben. Eine Farbe, die von meinen Kindern selbstverständlich verabscheut wird. Bei ihnen muss alles blau oder grün oder schwarz oder grau sein. Falls ich es wagen würde, ihnen einen rosafarbenen Teller vorzusetzen, würden sie diesen ganz sicher ablehnen (ihre Oma machte den Fehler und bekam ein entsetztes "Ihhh. Das ist zu Pinky!!!" als Antwort). Positiv betrachtet muss ich mich allerdings nie um den rosafarbenen Teller streiten. Den bekommt automatisch immer Mama, "the only girl".
 
Dies bringt mich jedoch zurück zu dem grüneren Gras bei anderen Leuten. Manches sieht ja nur aus der Entfernung so schön aus. Hätte ich drei Töchter, die allesamt ständig auf Rosa bestehen würden, hätte ich wahrscheinlich schon lange ein Pink-Overload und würde mir alles in einem schönen satten Blau oder Dunkelgrün wünschen. Denn eigentlich gibt es ja sehr viele schöne Farben.

Freitag, 12. Oktober 2012

Mr. Cool

Der kleine Autofanatiker wurde diese Woche zu seiner ersten Party mit Übernachtung eingeladen. Ich finde 6 Jahre eigentlich etwas jung für eine Pyjama-Party, aber manchen Kindern macht das sicher Spaß. Der kleine Autofanatiker gehört allerdings ganz sicher nicht zu einem solchen Kind. Bis heute geht er höchst ungern irgendwohin, wo seine Mama nicht dabei ist. In Kindergartenzeiten hatte er sein Lebensprinzip schon zusammengefasst, als ich ihm einmal vorschlug, er könnte ja auch einmal am Nachmittag im Kindergarten bleiben: "Wenn man eine Mama nachmittags zu Hause hat, dann will man auch nachmittags zu Hause sein."
 
Also erklärte ich gestern dem Vater des Kindes, der zur Übernachtungsparty eingeladen hatte, dass der kleine Autofanatiker gern bis zum Abendbrot käme, aber danach würde ich ihn abholen. Erklärend setzte ich hinzu: "Das ist euch ja sicher auch lieber, als wenn er plötzlich nachts um drei Uhr aufwacht und Heimweh bekommt." Dies war wohlgemerkt eine Unterhaltung zwischen Eltern, die Kinder waren zu dem Zeitpunkt hinter der Schultür verschwunden.
 
Deshalb glaubte ich heute früh nicht richtig zu hören, als dieses Kind meinem kleinen Autofanatiker zurief "Haha, du wachst immer nachts um 3 Uhr auf und weinst nach deiner Mama." Ich war superwütend. Am Liebsten hätte ich mir den Jungen und den Vater gegriffen und sie mal ordentlich an den Haaren gezogen (oder so was). Und was macht mein Sohn? Ich an seiner Stelle wäre entweder in Tränen ausgebrochen oder hätte zumindest nicht gewusst, was ich sagen soll und mich dann Stunden später geärgert, weil mir eine gute Antwort eingefallen wäre. Der kleine Autofanatiker zuckte jedoch nicht einmal mit den Wimpern und meinte ganz ungerührt: "Nein, ich wache immer um 1 Uhr auf und weine nach meiner Mama." Schlagfertig, souverän und so cool. Da kann ich noch etwas von ihm lernen. Und ich bin SO stolz auf ihn.
 
Bislang hatte ich immer etwas Angst, dass meine Kinder eines Tages zur Zielscheibe von Spott und Hänseleien werden, wegen ihrer deutschen Wurzeln und der englischen Obsession mit dem 2. Weltkrieg. Aber seit heute weiß ich, dass ich mir da wohl weniger Gedanken machen muss.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Schlaf, Kindchen SCHLAF JETZT ENDLICH

Beim dritten Kind sollte man ja meinen, man hätte so langsam den Dreh raus. Natürlich gibt es  gewisse Erfahrungswerte, die man beim Dritten schon anwenden kann. Wie man zum Beispiel eine Windel wechselt (beim kleinen Autofanatiker hatte ich da zunächst null Ahnung). Wie man einen völlig unpraktischen, aber sehr niedlichen Pullover ohne Knöpfe über den Kinderkopf bekommt (schnell ziehen). Dass ein Stück Schokolade auch vorm ersten Geburtstag nicht zu einem übergewichtigen und kranken Kind mit schlechten Zähnen führt. Und solche Sachen eben.
 
Leider erstreckt sich das Babywissen nicht auf Schlafgewohnheiten. Entweder ist Schlafverhalten tatsächlich angeboren oder ich bin beim Baby einfach weichherziger (da müder?) als bei seinen großen Brüdern oder vielleicht habe ich bei den ersten zwei Kindern wirklich nichts gelernt. Jedenfalls: Das Dritte schläft schlecht. Und zwar schon so ziemlich vom ersten Tag (falls ich mich darüber schon in einem anderen Post beschwert habe, bitte ich das zu entschuldigen, ich bin müde!).
 
In meiner Erinnerung sind die anderen zwei Kinder immer munter und friedlich ins Bett gegangen. Der Kleinste jedoch schläft an der Brust ein (ich war mir sicher, dass mir das NIE passieren würde, aber ein Jahr später sind wir irgendwie in eine Routine geschlittert), dann schleiche ich mich aus dem Zimmer. Wenn es gut geht, steht er nach Mitternacht schreiend in seinem Bett, wenn es nicht so gut geht, auch schon davor. Ich trage ihn in mein Bett für noch mehr Milch. Im günstigen Fall schläft er dann gleich wieder ein. Im ungünstigen Fall dreht er sich dann für Stunden von rechts nach links und von links nach rechts. Warum ging es bei den anderen zwei Kindern und bei ihm nicht? Oder trügt mich nur meine Erinnerung?
 
Sollte ich ihm das Einschlafen endlich mal richtig beibringen? Wahrscheinlich ja. Aber im Grunde bin ich der Überzeugung, dass er es schon noch von selbst lernen wird. Denn zumindest zu dieser Erkenntnis bin ich nach drei Kindern gekommen: Der Erziehungsspielraum den Eltern bei ihren Kindern haben, ist wesentlich kleiner, als Erstere das oft glauben. Die Mama denkt, das Kind lenkt. Natürlich will ich damit nicht behaupten, dass ich meinen Kindern viele Dinge durchgehen lasse, weil das eben "ihre Persönlichkeit ist". Aber ich versuche zumindest, nicht mehr gegen Sachen anzukämpfen, die sich irgendwann von selbst lösen. Nur weil das Nachbarskind vielleicht schon aufs Töpfchen geht, muss ich mein Kind nicht dazu zwingen. In diesem Sinne: eine Gute Nacht!