Montag, 29. Juni 2009

Was grosse Maenner von kleinen Maennern lernen koennen

Nun ist es mit der Erziehung von Kindern ja so, dass man ihnen alles Moegliche beibringen moechte. Manches gelingt besser, manches gelingt schlechter. Manches kann man 1000 Mal sagen und es klappt trotzdem nicht. Manches klappt, oh Wunder, dann doch irgendwann. Den kleinen Autofanatiker habe ich zum Beispiel mittlerweile im "Entschuldigung" sagen so gut trainiert, dass er sich nun schon entschuldigt wenn das Baby nur weint auch wenn es gar nicht seine Schuld war (was selten genug vorkommt).

Aber manchmal koennen die grossen Menschen auch etwas von den kleinen Menschen lernen. Da ich ja mit drei Maennern zusammenleben, moechte ich meine Behauptung einmal geschlechtsspezifisch illustrieren. Hier meine kleine Liste, was grosse Maenner so von kleinen Maennern lernen koennen:

1. Toilettengewohnheiten - Kleinen Maennern kann man sehr gut beibringen, auf der Toilette im SITZEN zu pinkeln. Grosse Maenner haben da eher ein kleineres Lernpotential. Der kleine Autofanatiker hat zudem geradezu einen fanatischen Eifer entwickelt, mit der Klobuerste die Toilette auch noch zu saeubern. Ein gutes Vorbild fuer alle grossen und kleinen Maenner! Nur dass er sein Haufchen stolz allen Leuten zeigen moechte, koennte er sich noch abgewoehnen.

2. Spontane Zuneigungsbekundungen - Der grosse Autofanatiker ist bekanntlich Englaender und Englaender sind bekanntlich in der Regel mit einer steifen Oberlippe aber nicht leidenschaftlichem Heissblut gesegnet. Das finde ich auch gar nicht stoerend, nur manchmal koennten sich grosse Englaender von kleinen Englaendern durchaus eine Scheibe abschneiden wenn es um spontane Umarmungen, Kuesschen und andere Zuneigungsbekundungen den naeheren Angehoerigen gegenueber geht.

3. Sich Zeit nehmen und ganz im Moment leben (natuerlich gilt das nicht nur fuer grosse Maenner sondern fuer alle grossen Leute) - manchmal kann dies anstrengend sein (der kleine Autofanatiker z.B. durchlief eine Phase in der jedes Auto auf der Strasse ehrfurchtsvoll und zaertlich angefasst werden musste) aber trotzdem bin ich der Meinung, dass uns Grossen in unserem oft hektischen Alltag und gestresst sein ueber oft nichtige Dinge, solche Momente des Innehaltens, Langsamseins und Einfach-nur-im-Augenblick-Verweilens auch gut tun.

4. Kommunikationsfaehigkeit - Kuerzlich ueberhoerte ich ein Gespraech zwischen der Mutter des grossen Autofanatikers und ihm:

"Wie geht es euch?"

"Gut"

"Und wie geht es dem kleinen Autofanatiker?"

"Gut"

"Und wie geht es dem Baby?"

"Gut"

Was sollte die arme Grossmutter dazu noch sagen? Der kleine Autofanatiker - obwohl nicht unbedingt eines der gespraechigsten Kinder - haette mir auf aehnliche Anfragen ganz bestimmt umfassendere Antworten gegeben (auch wenn dabei eventuell wieder einmal der Toepfcheninhalt Erwaehnung gefunden haette).

Also da gibt es durchaus einiges, wo Kinder mit gutem Beispiel voranschreiten koennen. Und ich nehme gern Anregungen fuer eine Erweiterung der Liste entgegen!

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