Dienstag, 9. März 2010

Dieses ganze Schießen und bumm, bumm, bumm

Vor einiger Zeit schrieb ich einen Blogbeitrag darüber, was große Männer von kleinen Männern lernen können. Aus meinen Erfahrungen, die ich im täglichen Zusammenleben mit drei Männern sammle, habe ich heute eine kleine Liste zusammengestellt, was kleine Männer gar nicht erst lernen müssen bevor sie große Männer werden, da es ihnen anscheinend schon in die Wiege gelegt worden ist:

1. Wettbewerbsdrang -  Männer (also ganz besonders richtige Alpha-Männchen) konkurrieren gern miteinander. Das ist wohl allgemein bekannt. Und das klappt auch schon bei kleinen Männern. Wenn ich zum Beispiel möchte, dass der kleine Autofanatiker mit aufräumt, dann habe ich es bis vor kurzem mit Überreden und logischem Argumentieren versucht. Ganz falsch. Die einzige Methode, die funktioniert, ist zu rufen "Auf die Plätze, fertig, los!" und "Ich bin schneller als du." und schon rast der kleine Autofanatiker los. Mich würde ja mal interessieren, ob das auch bei Mädchen funktioniert? Ich vermute nein, aber ich lasse mich gern eines besseren belehren.

2. Hurra, ich habe etwas im Haushalt geholfen - natürlich gibt es rühmliche Ausnahmen, aber viele Männer wollen für jeden Handgriff gelobt werden, den sie im Haushalt tun, während es bei Frauen und Mädchen ganz selbstverständlich ist. Das geht schon den bei den ganz Kleinen los. Wenn das Baby beim Aufräumen hilft, dann legt er einen Baustein in den Korb und beklatscht sich dann erst mal ausgiebig, bevor er den nächsten nimmt. Wobei es natürlich auch sein kann, dass dies etwas ist, was die Umgebung erst erzeugt. Wenn also die Mama immer so begeistert nach jeder Aktion sagt "Toll gemacht", dann könnte man ja durchaus davon ausgehen, dass damit eine Erwartungshaltung anerzogen wird.

3. Monster, Kämpfen und der Rest - mal ganz ehrlich, in letzter Zeit schalte ich öfter mal auf Durchzug, wenn der kleine Autofanatiker mit mir spricht. Wenn das Wort "Monster" oder "schießen" oder ähnliches mehrmals in einem Satz vorkommt, dann finde ich es irgendwie schwer, mich zu konzentrieren. Eigentlich hatte ich ja immer gehofft, dass mein Junge niemals mit solchen Sachen in Berührung kommen würde, aber es scheint einfach drinzustecken. Zumindest dieser Drang nach Kämpfen und Schießen wird vielen Männern im älteren Alter ja dann doch irgendwie "aberzogen", aber ich denke mal, unter der Oberfläche steckt er noch drin.

4. Gruppen - Männer jagen im Rudel, Frauen haben Freundinnen. Ebenfalls eine bekannte Tatsache. Dass der kleine Autofanatiker seit einiger Zeit mit Josh im Kindergarten befreundet ist, hatte ich ja bereits berichtet. Aber da ist nicht nur Josh. Denn plötzlich ist der kleine Autofanatiker Teil der Gang, wie es die nette Mrs ausdrückt. Und er würde immer mit den Jungs in einer Ecke rumhängen. Nicht dass er mir das selbst erzählen würde, und damit kommen wir zum letzten Punkt:

5. Maulfaulheit - auch hier gibt es sicher Ausnahmen, aber auf viele Männer trifft es doch nun zu, dass unter "Sachen ausdiskutieren" Männer in der Regel verstehen "Jetzt wird sie mir gleich das Wort im Munde rumdrehen, also sage ich lieber gar nichts mehr" und wenn dann vielleicht noch "Gefühle" mit ins Spiel kommen, dann ist es gleich vorbei. Leider, leider ist das mittlerweile auch schon bei dem kleinen Autofanatiker so. So führen wir zum Beispiel regelmäßig folgenden Dialog:
"Wie war es heute im Kindergarten?"
"Schön."
"Was habt ihr gemacht?"
"Weiß nich."
"Hast Du mit dem Josh gespielt?"
"Du darfst nicht Josh sagen, nur ich darf Josh sagen."
"Ok, hast Du schön mit dem Joshua gespielt?"
"Weiß nich."

Bloß gut, dass kleine Männer auch sehr niedlich sein können.

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