Dienstag, 6. Oktober 2009

Meine Selbsthilfegruppe

Nachdem ich in den letzten Posts mehrmals über die Hyänen des Kindergartens berichtet habe, ist es endlich an der Zeit, dass ich auch einmal etwas über meine Selbsthilfegruppe berichte, denn nicht alle Mütter, denen ich hier begegne, erinnern an verschlagene Bewohner der afrikanischen Savanne.
Meine Selbsthilfegruppe heißt nicht wirklich Selbsthilfegruppe, wurde jedoch von meiner Tante so getauft und irgendwie ist der Begriff ja auch ganz zutreffend. Doch was ist denn nun diese Selbsthilfegruppe, höre ich den ungeduldigen Leser fragen? Dazu muss ich kurz etwas weiter ausholen: bekanntermaßen lässt das britische Gesundheitswesen in manchen Dingen zu wünschen übrig. Das gilt auch für die Betreuung Schwangerer und Mütter mit Neugeborenen. Um dies zum Teil aufzufangen, gibt es jedoch etwas Tolles hier: den sogenannten National Childbirth Trust (NCT), eine der vielen Hilfsorganisationen, die es in Großbritannien gibt. So gibt es eine ganze Palette von Angeboten für werdende und frischgebackene Eltern, von Stillberatung und Geburtsvorbereitung über die Organisation von Verkaufstagen für Second-Hand-Kindersachen bis hin zur Unterstützung von wissenschaftlichen Untersuchungen und familienbezogenen Kampagnen.
Aber für mich das allerbeste daran sind die sogenannten coffee mornings. Überall in Großbritannien wird das natürlich etwas anders gehandhabt und ganz sicher gibt es nicht überall Gruppen, wo ich gern dabei wäre. Hier jedoch, wo wir wohnen, hatte ich das große Glück durch den NCT auf eine sehr nette Gruppe zu stoßen mit Kindern verschiedenen Alters und Müttern, die vielleicht Löwenmütter sein mögen aber nur in Ausnahmefällen unschuldige Lämmer reißen.
Und was machen wir nun in unserer Selbsthilfegruppe? Um ehrlich zu sein, nicht viel. Auch wenn ich Woche um Woche wieder dem großen Autofanatiker erzähle, dass ich zu einem hochwichtigen Treffen gehe. Wir treffen uns reihum immer bei einer Mutter daheim und trinken dann zusammen Kaffee oder Tee während die Kinder das Haus der Gastgeberin auf den Kopf stellen. Die Gespräche drehen sich natürlich meist um Kinder und da einige der Mütter auch schon etwas ältere Kinder haben, haben sich diese Kaffeetreffen als Fundgrube für alle möglichen Informationen für mich erwiesen, gerade auch was das Schulsystem und solche Dinge betrifft, denn für mich ist das ja alles fremd. Und außerdem sind die meisten der anderen Mütter auch einfach richtig nett.
So, jetzt muss ich aber Schluss machen. Ich muss noch das gute Porzellan wegräumen, morgen treffen wir uns nämlich hier bei uns.

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