Montag, 12. März 2012

Kosten der Fastenzeit

Im Moment ist ja nun Fastenzeit. In vergangenen Jahren habe ich ab und zu Schokolade oder Süßigkeiten aufgegeben. Das ist mir schwer genug gefallen. Da ich nun in diesem Jahr noch stille und daher meine Nahrung zwecks Milchproduktion nicht umstellen wollte, verzichte ich in dieser Fastenzeit auf etwas anderes: Romane lesen. Kein leichtes Unterfangen für jemanden wie mich, der in der Woche mindestens ein Buch liest. Erschwerend kommt hinzu, dass ich kurz vorher einen Kindle zum Geburtstag geschenkt bekam. Also ein wahrer Verzicht, den ich täglich spüre. Der große Autofanatiker meinte schon, ich sei in letzter Zeit ziemlich schlecht gelaunt und irgendwie gereizt. Aber darum geht es ja schließlich bei der Fastenzeit (also natürlich nicht um die schlechte Laune, aber um den Verzicht).

Ein Nebeneffekt, wenn man Schokolade fastet, ist ja gern, dass man dabei auch ein paar überflüssige Pfunde verliert. Ich dachte mir, ein positiver Nebeneffekt des Bücher fastens könnte es sein, dass ich ein bisschen Geld spare. Wie schnell ist man mit dem Kindle im Amazon-Shop und einen klitzekleinen Knopfdruck später, pling, schon wieder Geld für ein Buch ausgegeben. Aber ohne Kindle kein Kindle-Shop. Gut gedacht.

Nur leider stimmt es nicht. Zuerst bestellte ich mir ein Sachbuch (schließlich faste ich nur Romane und den Duden von vorn bis hinten zu lesen, wurde dann doch etwas langweilig, obwohl jetzt vielleicht mancher denkt, durchaus sinnvoll, wenn man die Rechtschreibung auf meinem Blog sieht...). Das Sachbuch jedenfalls kostete den Preis von mindestens vier Romanen. Dann lies ich das Buch ausversehen auch noch nach Deutschland und nicht nach England schicken, so dass meine wunderbare Mutter es mir für wiederum noch mehr Geld (mindestens ein weiteres Kindle-Buch, wenn auch von Mama bezahlt) nachschickte.

Und dann habe ich plötzlich so viel mehr Zeit. Zeit, die man ja mit Einkaufen im Internet füllen kann. Gestern zum Beispiel bestellte ich Sachen im Wert von mindestens fünf weiteren Kindle-Büchern, die ich sicher nicht bestellt hätte, wäre mein Kopf hinter einem Buch und nicht vor dem Computerbildschirm gewesen.

Nur gut, dass es Facebook gibt. Da kann man immerhin stundenlang ganz kostenlos Zeit verschwenden. Vielleicht versuche ich es ja jetzt auch noch mit Twitter, nur um ganz sicher zu gehen, dass die Fastenzeit nicht meinen finanziellen Ruin bedeutet.

2 Kommentare:

  1. Versuche doch einfach, einen Roman zu schreiben in der Zeit, in der du dir ein Roman-Leseverbot auferlegt hast. Dann shoppst du nicht planlos im Internet und hast danach was in der Hand, was du selbst geschaffen hast.

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  2. Danke für die Idee, das ist auf jeden Fall auch kostengünstiger als Internet-Shopping...

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