Montag, 21. Mai 2012

Eine Peinlichkeit weniger

Peinliche Situationen haben ja oft gemeinsam, dass man sich ganz unverhofft und plötzlich in ihnen befindet, man daraus ganz, ganz schnell wieder verschwinden möchte und dass man Jahre später noch eine gute Geschichte zu erzählen hat. Wie zum Beispiel der Tag, als ich in einen Telefonladen ging und mich darüber beschwerte, dass mein neues Handy kaputt sei. "Haben Sie es schon mal mit aufladen versucht?" Ähm, ja.

Deshalb freut es mich um so mehr, dass ich heute berichten darf, wie ich haarscharf an einer potentiell peinlichen Situation vorbeigeschlittert bin.

Der kleine Autofanatiker hat seit seiner Geburt eine Pigmentstörung an seinem Unterarm, er hat da einen Fleck von ungefähr drei Zentimeter Durchmesser, der bräuner ist als der Rest seiner Haut. Vor einigen Tagen stellte ich fest, dass er jetzt auch am Hals solch eine Pigmentstörung hatte. Dies nahm ich zunächst ohne weiteres Nachdenken zur Kenntniss. Gedanken begann ich mir allerdings zu machen, als der Fleck nach einigen Tagen größer und dunkler zu werden schien. Was könnte es sein? Eine schwere Krankheit?? Da sollte unbedingt mal ein Arzt einen Blick drauf werfen! Heute abend erklärte ich das also dem kleinen Autofanatiker und strich voller Sorge über die bewusste Hautstelle. Doch Moment. Die Pigmentstörung schien sich irgendwie abzuheben. Ich begann ein bisschen daran herumzurubbeln. Dann noch ein bisschen mehr. Und tatsächlich: wunderschöne weiße Haut (also vorübergehend rote vom Rubbeln) kam zum Vorschein.

Und ich freute mich. Darüber, dass der kleine Autofanatiker anscheinend doch keine schwere Krankheit hatte. Und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr darüber, dass mir der Moment erspart geblieben war, in dem mir der Arzt gesagt hätte "Das da am Hals ihres Sohnes ist ganz gewöhnlicher Dreck".

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