Dienstag, 8. Februar 2011

Peng, peng, peng

Es heißt ja immer, dass Jungs schießen spielen müssen. Auch wenn man versucht, sie pazifistisch zu erziehen, irgendwann hört man diese kleinen Worte "Peng, peng, peng" einfach aus dem Kinderzimmer erschallen. Bei uns ist es seit dem Schulbeginn des kleinen Autofanatikers ein tägliches Vorkommen. Am Anfang habe ich versucht, ganz wie ich es in Erziehungsratgebern gelesen habe, es zu ignorieren und nicht zum Thema zu machen. Jungs bleiben einfach Jungs und so weiter. Meine Geduld ist jedoch begrenzt und naja, was soll ich sagen, wer in meinem Haus schießt, wird ausgeschimpft. Was natürlich keinen vom "Peng, peng, peng" abhält. Immerhin hat der kleine Autofanatiker den Anstand zu behaupten:  "Das ist doch eine Eismaschine und damit spritze ich dir Eis in den Mund.", wenn ich das Zimmer betrete.

Aber ab und zu hätte ich auch gern mal so ein Schießgewehr, wie es in dem alten Volkslied vom Fuchs und der gestohlenen Gans heißt. Denn ich hätte große Lust diese roten Tiere mit einem "Peng, peng, peng" zu verjagen. Überall trifft man sie und mir kommt es so vor, als würden sie ständig ein Stückchen näher rücken und immer mehr die Existenz der Menschen ignorieren. Neulich spazierte einer am hellichten Tag durch unseren Garten. Heute (ebenfalls am hellichten Tag) kämpften zwei auf einer belebten Straße und ließen sich überhaupt nicht durch hupende Autos stören. Gibt es irgendwann nur noch Füchse? Kommt es zum Krieg zwischen Mensch und Fuchs? Tierschutz hin oder her, mir ist das zu viel Wildleben vor der Haustür.

Der große Autofanatiker meint zwar, ich übertreibe und ich sollte mir mal ein richtiges Hobby suchen (Briefmarken sammeln?), aber mir sind diese unerschrockenen Füchse unheimlich. Und vielleicht bastle ich mir deshalb aus Lego auch mal ein Gewehr. Peng, peng, peng.

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