Seitdem ich eine Mutter bin, habe ich mich zu einer richtigen Weinkennerin entwickelt. Leider betrifft dies nicht die Arten der Weinsorten Bordeaux, Chianti und Riesling. Nein, meine Weinsorten, bei denen ich seit einigen Jahren eine Expertin bin, sind anderer Art. Von meinen Weinsorten will man nicht mehr, sondern weniger.
Da hätten wir zunächst die Weinsorte "Aua" - Die gewöhnlichste aller Weinsorten, etwas für den täglichen Gebrauch und je nach Verletzung/Unfallursache in verschiedenen Abstufungen erhältlich. Normalerweise reichen eine Umarmung oder ein Pflaster, um den Weinfluss zu stoppen.
Beliebt ist auch die Weinsorte der Geschmacksrichtung "Aufmerksamkeit" - hat das Aroma von Geschwisterstreiten und geht besonders gut zusammen mit den Worten "Der (Geschwisternamen einsetzen) hat DAHAS gemacht/gesagt/getan!!!!"
Dem nicht ganz unähnlich ist die Weinsorte "Erpresser" - meist sehr durchdringend und markerschütternd, wird ausschliesslich an Supermarktkassen oder anderen öffentlichen Plätzen konsumiert.
Die Weinsorte "Wut" ist im Moment die Lieblingsgeschmacksrichtung des Babys. Wehe, er bekommt seinen Willen nicht oder es gelingt ihm etwas nicht, wie er sich das so vorstellt, dann wird aus der Weinsorte schnell ein Schreien aus vollem Hals.
Die schlimmste Weinsorte ist jedoch die "MAMAAAA, verlass mich nicht"-Sorte (die leicht mit "Erpresser" verwechselt werden kann) - das ist das Weinen, das jedes Mutterherz berührt (es aber nicht sollte, weil man sein Kind entweder vielleicht gerade im Kindergarten abgegeben hat oder beim Babysitter oder nachts im Babybett, weil man endlich mal wieder sein eigenes Bett für sich möchte).
Glücklicherweise hält das Leben noch andere Weinsorten bereit. Prost!
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