Natürlich möchte ich, dass meine Kinder mit Dingen spielen, die ihre Kreativität anregen, bei denen sie spielerisch Probleme lösen lernen und spielend schlau werden, die sie immer wieder beschäftigen und mit einfachen Mitteln große Wirkung erzielen. Lego bekommt bei allen diesen Anforderungen einen großen, dicken Haken. In der Theorie.
In der Praxis unseres Hauses mit drei Kindern macht mich Lego wahnsinnig. Also jetzt nicht einfach nur wahnsinnig sondern WAHNSINNIG. Überall finden sich Legoteile. In den Sofaritzen, unterm Bett, auf der Toilette, in der Badewanne, unter dem Teppich. Einfach überall tritt man ständig auf Kleinteile, die aus einem Legoset stammen.
Das beunruhigt mich zum Teil wegen des Babys, der sich die Legoteile ab und zu gern einmal in den Mund steckt. Erstaunlicherweise gab es bis jetzt noch keine Legosteine, die er verschluckt hat (soweit ich weiß) und mit knapp 17 Monaten scheint er auch glücklicherweise immer weniger Interesse daran zu haben, sich die Ministücke in den Mund zu stecken.
Zum weitaus größeren Teil nervt es mich ganz persönlich, als ordungsliebender Mensch (ja, leider konnte ich auch mit drei Kindern mein Bedürfnis nach Ordnung noch nicht abstellen, wieviel einfacher wäre sonst mein Leben...) ständig im ganzen Haus Lego verteilt zu finden. Wir haben eine Riesenkiste, in der alle Legoteile Platz haben. Ab und zu werfe ich alles da rein. Fünf Minuten später finde ich dann schon wieder ein Teil irgendwo im Haus. Ob sie lebendig sind?
Die einzelnen Bausets sind natürlich schon lange alle durcheinandergemischt. Irgendwann hat der große Autofanatiker in einem heldenhaften Anfall zumindest alle Legoteile nach Farben sortiert und hübsch ordentlich in verschieden Tüten abgepackt. Das Ganze hielt ungefähr eine Woche an. Seitdem herrscht wieder (kreatives?) Chaos in der Kiste.
Und so leben die Legoteile und ich zusammen in unserem Haus wie Großbritannien und Europa. Freunde sind wir nicht so richtig, am liebsten würden wir lieber nichts voneinander wissen, aber irgendwie erkennen wir auch, dass wir uns gegenseitig brauchen, da wir beide etwas voneinander haben (na schön, hier hinkt der Vergleich etwas, denn was haben denn die Legoteile von mir?).
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Mit viel Freude lese ich immer mal wieder in diesem Blog. Oft schmunzel ich mir einen dabei und denke, hier wie dort, mit den Kiddis hat man immer etwas neues zu entdecken.
AntwortenLöschenMeine drei Kiddis sind zwar um einiges älter, aber ich habe das gleiche Problem. Nur mit dem Unterschied das unsere nach gut 17 Jahren sammeln mehr als 100 kg (!) davon verteilen können und es oftmals auch tun. Da hilft meinerseits nur noch der Wink mit dem Zaunpfahl bzw. dem ungeliebten Staubsauger. Liebe Grüße aus dem Rheinland.
Oh nein, und ich hatte gehofft, das wird irgendwann besser!!!!!!! :-)
AntwortenLöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenWas? Nur Legos? Du Glückliche! Bei uns traten die Legos immer gemischt mit Playmobil-Kleinteilen, Matchbox-Autos mit und ohne Räder, Buntstiften mit und ohne Spitze, Filzstiften mit und ohne Hülle, bemaltem Papier, zerknittert, aber schön, komischen kleinen Plastegegenständen aus Kinderüberraschungseiern und einzelnen Socken auf. Und ja: sie leben und neigen dazu, Mischehen mit den og. Gegenständen einzugehen.
AntwortenLöschenAber: eines Tages verlassen sie unser Haus, und die Kinder auch. Ob das wirklich besser ist?