Gestern war mein Geburtstag. Um es kurz zu machen: irgendwie hoffe ich nicht, dass das neue Lebensjahr so weiter geht, wie es begonnen hat.
Zunächst einmal jedoch zwei kleine Nachträge:
1. Die Engländer verstehen tatsächlich Spaß - heute hörte ich im Radio einen Bericht, wie man legal sein Schlagloch vor der Haustür flicken kann. Wie ich vorige Woche berichtete, weigern sich ja die Kommunen dies zu tun.
2. Kindergeburtstagsfeier - am Sonntag waren wir zu einem Kindergeburtstag von zwei Mädchen aus dem Kindergarten. Thema: Märchen. Bei unserer Ankunft tobten ungefähr 40 Prinzessinnen durch die Turnhalle, wo das Fest stattfand. Der kleine Autofanatiker wagte sich kaum hinter meinem Hosenbein hervor. Die Feier selbst beinhaltete mehrere sehr gut organisierte Spiele (mit zeitlichen Vorgaben), Bastelarbeiten (ebenfalls genau nach geplanter Zeit), vorgedruckte Namensschilder für alle Kinder, eine reich gefüllte Tüte für die kleinen Gäste zum Mit-nach-Hause-nehmen (u.a. mit selbstgebastelten Namenslesezeichen) und schließlich eine Märchenerzählung anhand einer extra für die Feier erstellten Power-Point-Presentation! Klingt als würde ich übertreiben? So etwas könnte man sich gar nicht ausdenken! Es wird Zeit, dass ich langsam beginne, den 4. Geburtstag des kleinen Autofanatikers zu organisieren, er ist schon in 5 Monaten.
Doch zurück zu meinem eigenen Geburtstag. Es war einer von jenen Geburtstagen, an die man sich in ein paar Jahren sicher nicht mehr erinnern kann (im Gegensatz zu meinem 25. Geburtstag, an den ich mich zwar am eigentlichen Geburtstag nicht erinnern konnte - ich war auf dem Land in Neuseeland und mit der Zeit-und Datumsumstellung ein bisschen durcheinandergekommen - was im Nachhinein jedoch unvergesslich wurde). Im Grunde war es einer von jenen Tagen, wo man sich am Abend fragt "Was habe ich heute eigentlich gemacht?", obwohl man den ganzen Tag keine Minute still sitzt. Von diesen Tagen scheine ich als Mutter viele zu haben.
Doch ich will nicht klagen. Am Vormittag war die Putzfrau da, während ich in Ruhe meine Geschenke auspackte und liebe Post las. Jede Frau sollte eine Putzfrau an ihrem Geburtstag haben, die den ganzen Kinderdreck wegmacht! Und obwohl mein Geburtstagskuchen immer noch im Supermarkt liegt, weil der große Autofanatiker ihn zwar gekauft, aber dann vergessen hatte, ihn auch mitzunehmen, sollte ich mich doch darüber freuen, dass er überhaupt daran gedacht hatte. Auch dass sich der kleine Autofanatiker fast direkt über mein Geburstagsabendessen übergeben musste, konnte ich durch geschickte und schnelle Intervention verhindern. Es hätte also schlimmer kommen können.
Was jedoch richtig nervig war, war meine sich zunehmend verschlimmernde Erkältung (Grippe? Schweinegrippe??) bis ich schließlich abends mit Schüttelfrost ein heißes Bad nahm und ins Bett kroch, wo ich dank der Medikamente auch schnell einschlief. Nach einer Stunde jedoch wachte ich putzmunter wieder auf. Anscheinend hatten die Tabletten auch eine aufputschende Wirkung (was sich heute am Tag zumindest als sehr positiv erwies). Zwei Stunden, viele Gedanken über das Leben, 100 Seiten in meinem Buch und einen Trip zum Kühlschrank später konnte ich meinen Körper davon überzeugen, es doch noch einmal mit Schlafen zu versuchen. Heute abend vertraue ich nur auf einschläfernde Medizin, die den Namen "Nightnurse" (also Nachtkrankenschwester) trägt. Vorher wollte ich jedoch noch Grüße von meinem Krankenbett senden.
Und lasst mich mit einer heitereren Bemerkung schließen. Heute nachmittag erklärte ich dem kleinen Autofanatiker, dass ich "krank bin, mir ist es gar nicht schön." Worauf er im Brustton der vollsten Überzeugung erklärte: "Doch Mama, du bist schön." Was macht da schon ein Lebensjahr mehr oder weniger?
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