Montag, 16. Januar 2012

Die lieben kleinen Trösterchen

Unzählige Male bin ich in den vergangenen Jahren schlaftrunken mitten in der Nacht durch die Wohnung gestolpert, weil eines der Kinder schrie "Wo ist mein Schnuller?" (also eigentlich riefen sie "Wo ist mein Nuppel?", so heißen die Dinger in meinem heimatlichen Dialekt, aber für die allgemeine Verständigung, habe ich das mal ins Hochdeutsche übersetzt...). Und dann die Kämpfe, das Teil wieder loszuwerden.

Beim dritten Kind sollte nun alles anders werden. Ich wollte nachts nicht mehr aufstehen, um unter Betten zu kriechen und einen nun verstaubten Schnuller hervorzuholen. Ich wollte nicht mehr die Schnullerfee und andere Bestechungen benutzen müssen, um das Ding ins Jenseits zu befördern.

Die guten Vorsätze hielten genau eine Woche. In der dritten schlaflosen Nacht stopfte ich dem neugeborenen Baby müde den Schnuller in den Mund. Nur: Baby Brownie mag den Schnuller nicht. Morgen wird er schon vier Monate alt und noch immer haben wir folgendes schöne Spiel:
Ich stecke den Schnuller in den Mund, er spuckt ihn aus und steckt sich den Daumen in den Mund. Aber wenn ich noch etwas weniger möchte als nächtliche Suchaktionen und Diskussionen darüber, wann wir den Schnuller im Garten vergraben, dann ist das ein Daumenlutscherkind. Daumen kann man nämlich nur beim Struwelpeter loswerden. Und so reiße ich ihm den Daumen wieder aus dem Mund und stecke den Schnuller rein. Er spuckt ihn aus und steckt sich den Daumen rein.
Raus.
Rein.
Raus.
Rein.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann spielen sie das Spiel noch heute. Es gibt jedoch Hoffnung: Seit kurzem steckt er sich alles, was er in die Hände bekommt, in den Mund. Vielleicht finden wir ja noch eine Alternative zu Daumen und Schnuller.   

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