Ein Frage bestimmte gestern die Warteschlange vorm Kindergarten: "Und habt ihr's bekommen?" Unsere Antwort war: "Ja, die erste Wahl." Vielen der anderen Eltern aber meinten: "Leider nicht. Nur die zweite Wahl."
Nein, es handelt sich nicht um exotische Produkte, die es nur unter der Ladentheke zu kaufen gibt, wie in längst vergangenen DDR-Tagen. Es handelt sich um etwas Wichtigeres. Die wichtigste Entscheidung im jungen Leben unserer Kinder, die möglicherweise, glaubt man einigen Meinungen, ganz sicher sogar das gesamte weitere Leben beeinflussen wird. Es geht um den Schulplatz.
Am Samstag war School Letter Day. Ein aufregender Tag. Nachts konnte ich nicht schlafen und hätte ich eine Gelegenheit gehabt (die allerdings zwei kleine Kinder zu verhindern wussten), hätte ich mich früh um 7 Uhr eingeloggt, um das Ergebnis zu erfahren. Ab da war das nämlich möglich. So blieb mir nichts übrig als auf den Postboten zu warten, der DEN Brief pünktlich um 9 Uhr bei uns durch den Briefschlitz warf. Das Ergebnis des letzten Schwangerschaftstestes hatte ich nicht so aufgeregt erwartet. Würde er die gute Nachricht bringen?
Ja, er tat es. Der kleine Autofanatiker darf ab September in die Schule unserer ersten Wahl gehen. Ob es tatsächlich auch die Schule ist, die ihm den Erfolgsweg für den Rest seines Lebens ebnen wird? Mir ist das ehrlich gesagt nicht so wichtig, aber wenn man einige Gespräche mitanhört, dann könnte man schon das Gefühl bekommen. Wahrscheinlich bin ich nur ignorant und habe mich noch nicht genug gekümmert, wo der kleine Autofanatiker denn dann auf die höhere Schule gehen wird. Eine staatliche? Aber die sind nicht so gut hier. Eine private? Aber wird die Grundschule da gut genug sein, damit er den Anschluss nicht verpasst? Dann müsste ich mich doch schon mal um private Nachhilfestunden kümmern? Mir wird schon ganz schwindlig, wenn ich nur darüber nachdenke.
Eigentlich möchte ich doch nur, dass er sich gern an seine Grundschulzeit erinnern wird. Der Rest kommt dann sicher von ganz allein. Nur so kann ich mich damit trösten, dass mein kleiner Autofanatiker, der sich immer noch am Liebsten von Mama anziehen lässt, der zum Einschlafen seinen Schnuller braucht, der sich noch nicht allein den Popo abwischen kann, dass dieser kleine Junge ab Herbst schon in die Schule gehen soll.
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